Juwel der Gotik

Buch zur Baugeschichte der Hildesheimer Andreaskirche erschienen

Hildesheim (bph) In ihrem Buch „Die spätgotische Pfarr- und Stiftskirche St. Andreas in Hildesheim – Planen und Bauen nach französischem Kathedralschema“ präsentiert Dr. Maren Christine Härtel eine umfassende bau- und stilgeschichtliche Analyse der bedeutenden Kirche. In deren Mauern stellte die Autorin am Mittwochvormittag ihr Werk der Presse vor.

In ihrer Dissertationsschrift wollte sie die „herausragend große Bedeutung des Baus für die Architekturgeschichte der Region und darüber hinaus“ würdigen, sagte die 37-jährige Kunsthistorikerin. Ihre Arbeit setzt sich aus einem geschichtlichen und einem rein kunsthistorischen Teil zusammen. Dabei erläutert sie den Einfluss der französischen Kathedralbauten auf den Bau der Andreaskirche am Ende des 14. Jahrhunderts.

Härtel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Staatlichen Museen Kassel, beleuchtet darüber hinaus die kirchenrechtliche Situation der damaligen Zeit. Sie legt das Spannungsfeld zwischen dem bischöflichen Stadtherrn und der aufstrebenden Bürgerschaft dar. Auch die wechselvolle Geschichte in der Neuzeit mit der Vollendung der Kirche im 19. Jahrhundert über die Zerstörung bis hin zum Wiederaufbau wird ausführlich behandelt. Alle Bauteile findet man in dem umfangreichen Abbildungsteil.

Mit ihrem Buch wolle sie vor allem zeigen, dass Hildesheim neben der Romanik auch anspruchsvolle gotische Architektur zu bieten habe, betonte die Autorin. Härtel, aus der Nähe von Uelzen stammend, hat bereits während ihres Studiums in Göttingen eine Abhandlung über den Hildesheimer Dom geschrieben und einige Jahre für die kirchliche Denkmalpflege des Bistums Hildesheim gearbeitet.

Das Werk ist der achte Band in der Reihe „Quellen und Studien zur Geschichte des Bistums Hildesheim“, herausgegeben von Hans-Georg Aschoff und Ulrich Faust in Verbindung mit dem Verein für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim. Es ist 517 Seiten stark, gebunden und enthält 190 Abbildungen. Im Buchhandel ist es für 49 Euro erhältlich (ISBN 3-7752-5528-1).