Kirchenfrüchte an Rhein und Neckar

Das Bistum Hildesheim ist auf dem Katholikentag in Mannheim vertreten

Hildesheim/Mannheim (bph) „Früchte entdecken“ will das Bistum Hildesheim auf dem 98. Deutschen Katholikentag in Mannheim vom 16. bis 20. Mai. Unter diesem Motto stellt die niedersächsische Diözese in der kurpfälzischen Metropole ihre Projekte der „Lokalen Kirchenentwicklung“ vor. Außerdem beteiligen sich Mitarbeiter des Bistums und der Diözesanrat der Katholiken aktiv an einigen der Veranstaltungen des Katholikentags.

Das Bistum präsentiert sich gemeinsam mit den (Erz)Bistümern von Hamburg, Osnabrück und Münster bei der „Kirchenmeile“ auf dem Alten Messplatz am Stand VII-19. Dort wollen die Verantwortlichen auf einer großen Landkarte interessante Projekte von Pfarrgemeinden und kirchlichen Gruppen darstellen – erste „Früchte“ der Lokalen Kirchenentwicklung. Unter diesem Begriff hat das Bistum vor kurzem einen Prozess zur Profilierung seiner Pfarrgemeinden angestoßen. Um zu zeigen, wie ansehnlich, schmackhaft und anziehend diese Früchte sein können, werden am Bistumsstand Flyer, Gummibärchen und Magnete in Fruchtform verteilt. Auf müde Katholikentagsbesucher warten am Bistumsstand natürlich auch ruhige Sitzecken und eine gute Tasse Kaffee. Bischof Norbert Trelle ist ebenfalls in der schönen Residenzstadt an Rhein und Neckar zu Gast und wird gelegentlich am Bistumsstand vorbeischauen. Der Hildesheimer Oberhirte steht beim zentralen Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt „Ihr Völker alle, klatscht in die Hände“ um 10 Uhr im Ehrenhof des Mannheimer Schlosses mit am Altar. Außerdem nimmt er als Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz am Freitagabend, 18. Mai, um 18 Uhr am „Gottesdienst der Nationen“ mit muttersprachlichen Gemeinden in der Jesuitenkirche, A4 2, teil.

Darüber hinaus wird Bischof Trelle den erkrankten Weihbischof von Essen, Franz Vorrath, bei der Podiumsdiskussion „Aushalten, was nicht gewollt ist“ am Donnerstag, 17. Mai, um 14 Uhr in der Gymnastikhalle der Mozartschule, R2 2, ersetzen. Dabei geht es um die Situation irregulärer Migranten in Deutschland.

Aufbrüche in den Pfarrgemeinden sind das Thema des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Hildesheim. Unter dem Titel „Ich bin dann mal da“ lädt dieses höchste Laiengremium der Katholiken in der Hildesheimer Diözese am Freitag, 18. Mai, von 16 bis 17.30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in die Aula des Karl-Friedrich-Gymnasiums in der Roonstraße 4-6. Über gemeinsames Priestertum und Gemeindeleitung durch getaufte Laien diskutieren unter anderem Elisabeth Eicke, die Vorsitzende des Diözesanrats, und Prof. Dr. Ursula Bilitewski vom Pfarrgemeinderat St. Petrus in Wolfenbüttel. Eric Boone, der Leiter der theologischen Fortbildung im Bistum Poitiers in Frankreich, führt in das Thema ein. Diözesanratsvorsitzende Elisabeth Eicke ist noch einmal beim Podium „Einer für alle – alle für einen?“ am Samstag, 19. Mai, um 14 Uhr im Alban-Berg-Saal des Congresscentrums Rosengarten (Rosengartenplatz 2) zu hören. Inhaltlich geht es um „Das Petrusamt und die Ökumene“.

Der Hildesheimer Generalvikar Dr. Werner Schreer macht sich öffentlich Gedanke über den Schutz der Umwelt: „Kirchliche Schöpfungsverantwortung konkret“ heißt die Podiumsdiskussion, bei der Schreer am Samstag, 19. Mai, um 16 Uhr im Anna-Reiß-Saal des Reiss-Engelhorn-Museums (D5) Beispiele guter Praxis aus dem Bistum vorstellen will. Am gleichen Tag diskutiert Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bistum Hildesheim, um 14 Uhr im Gustav-Mahler-Saal des Congresscentrums Rosengarten (Rosengartenplatz 2) über das Ehrenamt. „Aufbruch wagen – Ehrenamt gestaltet Kirche!“ so das Thema dieser Podiumsdiskussion.

Dr. Christian Hennecke, Regens des Hildesheimer Priesterseminars und Leiter des Fachbereichs Verkündigung im Bischöflichen Generalvikariat, stellt seine Ideen zur Zukunft der Kirche auf verschiedenen Veranstaltungen vor: Am Donnerstag, 17. Mai, hält er um 14 Uhr in der Gelben Turnhalle der Tulla-Realschule (Tullastraße 25) ein Impulsreferat im Rahmen der Podiumsdiskussion „Ökumene in veränderten pastoralen Räumen“. Moderiert wird die Diskussion von Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas, der Ökumenereferentin des Bistums. Am gleichen Tag laden verschiedene katholische Hilfswerke um 18 Uhr zu einem Konzert mit Podiumsdiskussion unter dem Titel „Visionen und Spiritualität erbauen Gemeinden“ in den Musensaal des Rosengartens ein (Rosengartenplatz 2). Über „Die Bedeutung des Wortes Gottes für kleine christliche Gemeinschaften“ diskutieren mit dem Hildesheimer Regens unter anderem Arthur Goh, Direktor des Singapore Pastoral Institute in Singapur, und Bischof Dr. Fritz Lobinger aus Mariannhill in Südafrika.

Ebenfalls auf zwei Veranstaltungen ist der Regens auch am Samstag, 19. Mai, zu hören. Um 11 Uhr spricht er im Johann-Wenzel-Stamitz-Saal des Congresscentrums Rosengarten (Rosengartenplatz 2) bei der Podiumsdiskussion „Kirche, die über den Jordan geht“ über „Kleine Christliche Gemeinschaften als Weg lokaler Kirchenentwicklung“. Um 16 Uhr heißt es dann am gleichen Ort im Gustav-Mahler-Saal „Aufbruch braucht Miteinander“. Bei dieser Podiumsdiskussion geht es um Charismen und Strukturen von Laien und Priestern.

Das Bistum Hildesheim hat mit seiner „Kirche für Beginner“ vor einigen Jahren in Hannover den Versuch gestartet, nicht-kirchlichen Menschen die Kirche wieder näher zu bringen. Annette Reus, Referentin für Erstverkündigung im Bischöflichen Generalvikariat, wird ihre Erfahrungen mit diesem Projekt auf vier Veranstaltungen vorstellen: am Donnerstag, 17. Mai, um 14 Uhr in der Werkstatt „Aufbau einer Kultur von ‚Kirchen für Beginner‘“ (Max-Hachenburg-Schule, Raum 411, Tattersallstraße 28-30) sowie am Freitag, 18. Mai, um 11 Uhr bei der Podiumsdiskussion „Raus aus der Wagenburg“ (Audimax der Universität, A3) und um 14 Uhr bei der Werkstatt „Ermöglichende Leitung – wie geht das?“ (Max-Hachenburg-Schule, Raum 411, Tattersallstraße 28-30). Noch einmal sitzt Reus am Samstag, 19. Mai, um 16 Uhr bei der Diskussion „Anstöße zum Aufbruch – fünf Gesichter, fünf Projekte“ im Johann-Wenzel-Stamitz-Saal des Congresscentrums Rosengarten auf dem Podium.

Privatdozent Dr. Egbert Ballhorn, Dozent am Hildesheimer Priesterseminar und Leiter der Hildesheimer Bibelschule, bietet in Mannheim zwei Termine im Rahmen der Bibelwerkstatt an. Am Freitag, 18. Mai, lädt der Alttestamentler um 16 Uhr zu „Aufbrüchen in das Buch der Psalmen“ in die Jesuitenkirche, A4 2, ein. Eineinhalb Stunden lang will er Impulse für Gemeinden und das persönliche Gebet geben. Am folgenden Samstag schließlich, 19. Mai, fragt der Theologe um 14 Uhr im Raum 25 des Ursulinen-Gymnasiums in A4 4: „Wie kommt die Dirne Rahab in den Stammbaum Jesu?“

Auch guter Wille kommt nicht ohne Geld aus. Wie steht es mit der Finanzierung kirchlicher Projekte? „Bei uns läuft es super!“ behaupten Fundraiser bei einer Werkstatt am Donnerstag, 17. Mai, um 16 Uhr im Raum 112 der Max-Hachenberg-Schule, Tattersallstraße 28-30. „Erfolgreiche Projektfinanzierung über Spenden und Drittmittel“ sind das Thema. Mit auf dem Podium: Dr. Ralf Tappe vom Fundraisingbüro des Bistums Hildesheim.

Der 98. Deutsche Katholikentag findet vom 16. bis 20. Mai 2012 unter dem Motto „Einen neuen Aufbruch wagen“ in Mannheim statt und umfasst mehr als 1.200 Einzelveranstaltungen. Katholikentage können auf eine lange Tradition zurückblicken. Erstmals trafen sich Katholiken 1848 in Mainz als Generalversammlung der Katholischen Vereine Deutschlands. Seitdem haben sich Katholikentage zu einem Marktplatz der Katholischen Kirche in Deutschland entwickelt und sind Ausdruck eines selbstbewussten Laienkatholizismus. Die Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten veranstaltet. Der 97. Deutsche Katholikentag fand 2008 in Osnabrück statt und 2010 trafen sich Christinnen und Christen beim Zweiten Ökumenischen Kirchentag in München. In Mannheim erwarten die Veranstalter mindestens 25.000 Dauerteilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet und zusätzlich etwa 30.000 Tagesgäste aus der Region.

Mannheim gehört zum Erzbistum Freiburg. Die nordbadische Großstadt am Zusammenfluss von Rhein und Neckar hat rund 325.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt in Baden-Württemberg. Das heute noch bestehende, rasterförmige Straßenmuster wurde Anfang des 17. Jahrhunderts entworfen und ist der Grund, warum Mannheim den Beinamen „Quadratestadt“ trägt. 1720 verlegte Kurfürst Carl Philipp seine Residenz von Heidelberg nach Mannheim und begann mit dem Bau eines mächtigen Schlosses. Oft als reine Arbeiterstadt verkannt besitzt die ehemalige Residenzstadt der Fürsten von der Kurpfalz mit der Jesuitenkirche und dem Jugendstilensemble um Wasserturm und Rosengarten architektonische Schätze von überregionaler Bedeutung, die Mannheim zu einer der sehenswertesten Städte Süddeutschlands machen.

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