Kongo, Kelch und Kamera

NDR dreht Filmreportage über einen Hildesheimer Pfarrer aus Afrika

Hildesheim (bph) Aufmerksamkeit ist er gewohnt, der Hildesheimer Pfarrer Dr. Willy Manzanza. Seine Heimat ist das ferne Afrika. Bald dürfte der Pfarrer von St. Mauritius auch bundesweit bekannt werden. Ein Team des NDR dreht nämlich in diesen Tagen eine halbstündige Reportage über ihn, die am 2. Dezember in der ARD ausgestrahlt werden soll. Am kommenden Sonntag filmt das Team auch im Sonntagsgottesdienst um 10 Uhr.

„Bitte das Ganze noch einmal!“ Der Kameramann ist nicht zufrieden, irgendein Detail hat wieder nicht gestimmt. Zum dritten Mal schon wünscht Domkapitular Heinz-Günter Bongartz Pfarrer Dr. Willy Manzanza alles Gute für seine Reise in die Heimat. Dann endlich ist die Szene „im Kasten“. Für eine kleine, aber wichtige Filmsequenz ist das dreiköpfige Filmteam des NDR am Donnerstag in das Bischöfliche Generalvikariat gekommen, um den afrikanischen Pfarrer im Gespräch mit seinem Vorgesetzten, dem Hauptabteilungsleiter für das seelsorgliche Personal, zu filmen. Im Interview berichtet Bongartz dann von den guten Erfahrungen, die das Bistum mit Priestern aus dem Ausland gemacht hat. „Die katholische Kirche ist schließlich die erste globale Organisation der Geschichte,“ sagt Bongartz lächelnd, „außerdem hatten wir als Diasporabistum immer Priester von außen.“ Waren es in früheren Jahren oft Seelsorger aus dem katholischen Süddeutschland, so kommen einige Priester nun aus Polen – und Pfarrer Dr. Manzanza eben aus Afrika.

Als Brücke zwischen den Welten will die freie Filmemacherin Dr. Rita Knobel-Ulrich den afrikanischen Pfarrer zeigen. Dafür ist sie im Auftrag des NDR sogar mit Manzanza in dessen Heimat gereist, die Demokratische Republik Kongo. Dort filmte sie den Theologen bei verschiedenen sozialen Projekten, im Gespräch mit seinen neun Geschwistern und bei einem afrikanischen Gottesdienst. Die Dreharbeiten in Hildesheim runden dann das Bild ab: Mit Kameramann und Tonmann will Knobel-Ulrich den Seelsorger unter anderem bei einem Krankenbesuch begleiten und am kommenden Sonntag den Gottesdienst um 10 Uhr filmen.

Dr. Willy Manzanza ist 45 Jahre alt und stammt aus der Diözese Kikwit in Kongo. Dort wurde er 1988 zum Priester geweiht und war acht Jahre Seelsorger. 1996 kam Manzanza nach Eichstätt, lernte Deutsch und promovierte in afrikanischer Kirchengeschichte. Im Bistum Hildesheim ist der Theologe seit September 2005, zunächst in Gifhorn, seit einem Jahr in der Hildesheimer Gemeinde St. Mauritius.

Die Reportage über Pfarrer Dr. Willy Manzanza wird vermutlich am Sonntag, 2. Dezember, um 17.30 Uhr in der Reihe „Gott und die Welt“ in der ARD gesendet.