Kostproben alter Klangkunst

Öffentliche Konzerte im Rahmen des Hildesheimer Gregorianik-Kongresses

Hildesheim (bph) Gregorianische Klänge werden am 12. und 13. Juni ehrwürdige Kirchenhallen erfüllen. Im Rahmen des 7. Internationalen Gregorianik-Kongresses in Hildesheim gastieren die Scholen "Gregoriana Monacensis" und "In Dulci Jubilo" in St. Michaelis (12. Juni) sowie die "Schola Gregoriana Maastricht" und das „Consortium Vocale Oslo“ in der Klosterkirche Marienrode (13. Juni).

Dem "Gedächtnis der Heiligen" (Memoria Sanctorum) widmet sich die Schola "In Dulci Jubilo" unter der Leitung von Alberto Turco, der sich als Domkapellmeister an der Kathedrale von Verona einen Namen gemacht hat. "In Dulci Jubilo" hat eine mehr als zehnjährige Erfahrung in der Interpretation Gregorianischer Choräle und anderer einstimmiger Gesänge.

1998 gegründet wurde die "Schola Gregoriana Monacensis" als Choralschola der Hochschule für Musik und Theater München. Der Chor besteht denn auch vorwiegend aus (ehemaligen) Studenten, die sich in ihrer musikalischen Interpretation Gregorianischer Gesänge den Forschungen der letzten 50 Jahre verpflichtet fühlen. Prof. Dr. Johannes Berchmans Göschl vom Lehrstuhl für Gregorianischen Choral und katholische Liturgik an der Hochschule für Musik und Theater, München, hat die Schola gegründet und leitet sie bis heute. Auch in Hildesheim wird er die Gesänge unter dem Titel "Urbs Jerusalem beata" dirigieren.

Eine musikalische "Pilgerfahrt" unter der Leitung von Hans Leenders, Dozent für Gregorianik am Maastrichter Konservatorium, will die "Schola Gregoriana Maastricht" am 13. Juni in der Klosterkirche Marienrode unternehmen. Was die Berufsmusiker dieses Ensembles eint ist das Aufbaustudium Gegorianik am Maastrichter Konservatorium. In ihrer musikalischen Interpretation lehnt sich die Gruppe vor allem an gregorianische Handschriften von St. Gallen und Metz aus dem 10. Jahrhundert an.

Aus dem Knabenchor der Kathedrale von Oslo ist das "Consortium Vocale Oslo" hervorgegangen. Das Ensemble befasste sich zunächst vor allem mit dem Repertoire der Renaissance und des Barock. Seit 1998 widmen sich die Norweger unter der Leitung von Alexander M. Schweitzer der Interpretation des Gregorianischen Chorals auf der Grundlage alter Handschriften. Schweitzer, Theologe und Missionswissenschaftler, arbeitet seit 1998 regelmäßig mit dem "Consortium Vocale Oslo". Am 13. Juni wird er den Auftritt unter dem Titel "Deus liberator meus" dirigieren.

Die Auftritte am 12. Juni (St. Michaelis, Hildesheim) und 13. Juni (Klosterkirche Marienrode) beginnen jeweils um 20.30 Uhr. Für beide Konzerte wird bei freier Platzwahl ein Eintritt von jeweils zehn Euro erhoben (ermäßigt: sechs Euro). Ein zusätzliches Konzert mit dem Consortium Vocale Oslo findet am Samstag, 15. Juni, um 20.00 Uhr in der St. Aegidienkirchen in Braunschweig statt.

Der Vorverkauf in der Evangelischen Buchhandlung, Schuhstraße Hildesheim, und Musikalienhandlung Bartels, Schlosspassage Braunschweig, hat bereits begonnen.

Die Konzerte sind Teil des Kongresses "Neume, Geste, Stimme". Dies ist der 7. internationale Kongress der Internationalen Gesellschaft für Studien des Gregorianischen Chorals (AISCGre - Associazione Internazionale per gli Studi di Canto Gregoriano). Diese Organisation wurde 1975 in Rom gegründet und widmet sich der Erforschung und Interpretation musikalischer Handschriften der Gregorianischen Gesänge. Außerdem soll der Gregorianische Choral durch Kurse, Konzerte und Tonaufnahmen verbreitet werden. Teil dieser Aktivitäten ist ein wissenschaftlicher Kongress, der alle vier Jahre stattfindet. Zum ersten Mal traf sich die Fachwelt 1977 in Cremona, zuletzt 1999 in Verona. Zum diesjährigen Kongress in Hildesheim erwarten die Organisatoren rund 160 Musikwissenschaftler und Musiker aus aller Welt, darunter viele Ordensleute.

Informationen zu den Konzerten und dem Kongress: Kongressbüro bei der Dommusik Hildesheim, Andrea Schäl, Domhof 18-21, 31134 Hildesheim, Tel (05121) 307-339, Fax (05121) 307-535;
E-Mail: gregorianikkongress(ät)bistum-hildesheim.de,
Internet: www.gregorianik.info