Kultur des Lebens fördern

Hildesheimer Bischof Norbert Trelle sprach beim Lions Club über Integration

Hildesheim (bph) Als absurd hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle die Diskussion über die Höhe von Minaretten genannt. Muslimen den Bau von Moscheen zu gestatten sei ein Signal dafür, dass man ihren Glauben nicht fürchte, sagte Trelle am Samstag in Hildesheim als Hauptredner beim Neujahrsempfang des Lions-Distrikts Niedersachsen-Hannover.

Fremde gleich welchen Glaubens zu schützen sei ein biblisches Gebot, leitete der Hildesheimer Bischof aus zahlreichen Zitaten des Alten und Neuen Testaments ab. „Der Fremde steht unter dem besonderen Schutz Gottes“, so Trelle in seinem Vortrag „Zuwanderung gestalten – Integration fördern“.

Gerade die katholische Kirche mit ihrem universellen, weltweiten Anspruch hat nach Trelles Aussagen viel getan, um fremde Menschen in unsere Gesellschaft zu integrieren. Der Bischof erinnerte dabei nicht nur an Sprachkurse, sondern auch an die einigende Kraft gemeinsamer Eucharistiefeiern, denn „die Einrittskarte zur Kirche ist nicht irgendeine Nationalität oder Sprache, sondern die Taufe.“ Mit diesem integrativen Anspruch – nicht nur für Christen, sondern für alle Menschen – müsse die Kirche auch in die Gesellschaft hinein wirken und Impulse für eine „Kultur des Lebens“ setzen, zeigte sich Trelle überzeugt, fragte sich allerdings auch selbstkritisch „ob wir hier immer genug getan haben.“

Integration, so der Bischof weiter, hat vor allem drei wichtige Komponenten: Wichtig sei eine Grundlage für die sprachliche Verständigung, weshalb Zuwanderer Deutsch lernen sollten. Man solle ihnen aber auch das Arbeiten gestatten, damit sie sich ihren Lebensunterhalt selbst sichern könnten. Und schließlich, so Trelle, müssen Migranten teilhaben an unserer Gesellschaft und zur Gestaltung des Gemeinwesens beitragen dürfen.

Integration braucht nach Überzeugung des Bischofs einen langen Atem und die Gesellschaft viel Geduld. Die katholische Kirche werde diesen Prozess auch in Zukunft begleiten und fördern, versprach der Hildesheimer Bischof abschließend in seinem Vortrag.