Liebe zu Hildesheim belohnt

Bischof em. Dr. Josef Homeyer wurde am Montag zum Ehrenbürger ernannt

Hildesheim (bph) Dr. Josef Homeyer, emeritierter Bischof von Hildesheim, ist neuer Ehrenbürger der Stadt Hildesheim. Die Ehrenbürgerurkunde wurde ihm am Montag im Rahmen eines Festaktes im Roemer-Pelizaeus-Museum von Oberbürgermeister Dr. Ulrich Kumme überreicht.

"Sie haben Spuren in dieser Stadt hinterlassen, die auch in vielen Jahren noch sichtbar sein werden und Hildesheim auch überregional bekannt gemacht", begründete der Oberbürgermeister die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Homeyer. Er erinnerte an den intensiven interreligiösen Dialog, den der emeritierte Bischof in der Stadt, aber auch über die Stadtgrenzen hinaus geführt habe. Durch den Bau der Dombibliothek und die Wiederansiedlung von Benediktinerinnen und Benediktinern in den ehemaligen Klöstern von Marienrode und St. Godehard habe Homeyer viel dafür getan, Hildesheim wieder zu einem spirituellen Zentrum zu machen, so Kumme weiter. Nicht zuletzt das Engagement Homeyers für die Jugend hat nach Kummes Worten reiche Frucht getragen. Ob beim Arbeitsprojekt "Friedensgrund" oder bei Veranstaltungen auf dem Domhof: "Stets waren Sie von Jugendlichen umringt", hat der Oberbürgermeister beobachtet.

Homeyer zeigte sich in seiner Dankesrede ergriffen über diese Ehre. Als Kind vom Lande sei es ihm immer schwer gefallen, in Städten zu leben. "Ohne den Hildesheimern schmeicheln zu wollen: In dieser Stadt habe ich mich immer am wohlsten gefühlt", bekannte er beim Festakt. Diese Zuneigung sei nicht zuletzt auch Frucht der vielen guten Gespräche mit den Menschen der Stadt und resultiere aus dem "konstruktiven Verhältnis zwischen Rathaus und Domhof".

Den Stadtvätern schrieb der neue Ehrenbürger ins Stammbuch, Hildesheim in den kommenden zehn Jahren zur kinderfreundlichsten Stadt zu machen und Fremde in ihre Mitte zu nehmen. Außerdem dürfe, "nur so viel Bürokratie wie nötig, aber so wenig wie möglich" zugelassen werden.

Die Entscheidung, Dr. Josef Homeyer zum Ehrenbürger der Stadt zu machen, fiel am 25. April im Rat der Stadt Hildesheim. Gemeinsam mit dem emeritierten Bischof erhielt auch Dr. h.c. Leonore Auerbach die Ehrenbürgerwürde. Die Stadt würdigte damit unter anderem ihren Einsatz für die jüdische Gemeinde in Hildesheim und ihr politisches Wirken. Hildesheim hat die Ehrenbürgerwürde nach dem Zweiten Weltkrieg erst sieben Mal verliehen, zuletzt vor 20 Jahren an den damaligen emeritierten Bischof Heinrich Maria Janssen. Erstmals erhielten zwei Bürger gleichzeitig die Ehrenbürgerwürde.

Dr. Josef Homeyer wurde am 1. August 1929 in Harsewinkel bei Gütersloh geboren. Nach Studium, Promotion und Priesterweihe 1958 durchlief er verschiedene Stationen im Bistum Münster, bevor er 1972 Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn wurde. Von 1983 bis zu seiner Emeritierung im August 2004 war Homeyer Bischof von Hildesheim. Sein vielfältiges Engagement wurde unter anderem mit dem "Offizierkreuz des Polnischen Verdienstordens" (2002), der Ehrendoktorwürde der Universität Hannover (2002), dem Orden des Heiligen Sava (2004) und der Niedersächsischen Landesmedaille (2004) gewürdigt.