Mit großer Disziplin Löcher stopfen

Diözesankirchensteuerrat beschloss Haushaltsplan 2004 für das Bistum Hildesheim

Hildesheim (bph) Der Haushalt des Bistums Hildesheim umfasst in diesem Jahr genau 131.329.680 Euro. Das hat am Samstagmorgen der Diözesankirchensteuerrat in Hildesheim entschieden. Gegenüber dem Haushaltsplan 2003 ist dies eine Reduzierung um 1.819.822 Euro beziehungsweise 1,37 Prozent.

Zurückgehende Kirchensteuereinnahmen, aber auch die Bereitschaft der Mitarbeiter, Gehaltskürzungen mitzutragen, sind zwei der wichtigsten Aspekte des neuen Haushaltsplans. Trotz einer großen Ausgabendisziplin auf allen Seiten wird das Defizit in diesem Jahr voraussichtlich sechs Millionen Euro betragen und muss durch einen Griff in die Rücklagen ausgeglichen werden. In einem ersten Entwurf war man noch von einem Defizit von 14,1 Millionen Euro ausgegangen.

Haupteinnahmequelle bleibt nach wie vor die Kirchensteuer. Diese wird nach bisherigen Schätzungen in diesem Jahr voraussichtlich um rund 6,15 Millionen Euro (5,5 Prozent) geringer ausfallen als 2003. Gerd Rauchfuss, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Finanzen, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass wegen der Steuerreform im kommenden Jahr weitere Mindereinnahmen von 2,9 Millionen Euro zu erwarten seien. Der erhoffte Aufschwung in diesem Jahr werde die Arbeitslosenquote vermutlich kaum verringern und dadurch auch die Kirchensteuer nicht positiv beeinflussen, so Rauchfuss.

Im Dezember 2003 hatte die Bistumsleitung im Einvernehmen mit der Mitarbeitervertretung beschlossen, die Urlaubs- und Weihnachtsgelder der Mitarbeiter im Bistum sozial gestaffelt zu reduzieren. Dadurch können in diesem Jahr etwa 1,1 Millionen Euro an Personalkosten eingespart werden. Generalvikar Karl Bernert machte klar, dass man ohne diese Bereitschaft der Mitarbeiter wohl betriebsbedingte Kündigungen hätte aussprechen müssen. Für die weitere finanzielle Entwicklung des Bistums Hildesheim komme es jetzt darauf an, das Strukturpapier "Eckpunkte 2020" konsequent umzusetzen.

Bischof Dr. Josef Homeyer hatte am 15. Dezember 2003 die kurz- und mittelfristige Strukturplanung für die Diözese Hildesheim "Eckpunkte 2020" in Kraft gesetzt. Darum beriet der Diözesankirchensteuerrat den Haushaltsplan nicht, wie üblich, bereits im November des Vorjahres, sondern erst jetzt. Er wurde am Samstag einstimmig angenommen.

Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums (als Vorsitzendem), Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.