Neue Grablege

Bischöfe Dr. Joseph Godehard Machens und Heinrich Maria Janssen wurden umgebettet

Hildesheim (bph) Einen Platz in der Bistumsgeschichte haben sie längst sicher, ihren bisherigen Platz im Dom jedoch mussten sie räumen: Am heutigen Mittwochabend, 14. November, hat das Bistum Hildesheim Erzbischof Dr. Joseph Godehard Machens und Bischof Heinrich Maria Janssen umgebettet. Im Rahmen einer kleinen Feier mit Bischof Norbert Trelle und dem Domkapitel wurden ihre Särge als erste in die neue Bischofsgruft im Mittelschiff verlegt. Die bisherigen Grabstellen im südlichen Querschiff des Doms mussten im Zuge der Domsanierung aufgegeben werden.

56 Jahre lang erinnerte eine kleine Steinplatte im Fußboden neben der Christussäule an Erzbischof Dr. Joseph Godehard Machens, der das Bistum durch schwere Kriegszeiten geführt hat. Und fast genau 24 Jahre ist es her, dass der frühere Bischof Dr. Josef Homeyer seinen Vorgänger Heinrich Maria Janssen in einer kleinen Nische im rechten Querschiff zu Grabe trug. Wegen der Domsanierung mussten beide Hirten nun ihre vermeintlich letzten Ruhestätten verlassen. Bereits am 26. Oktober wurden ihre Särge gehoben. Ein Hildesheimer Bestattungsunternehmen bettete die beiden Verstorbenen in neue Zinksärge um, die wiederum mit prächtigen Eichensärgen umgeben wurden.

In einer liturgischen Feier im Dom erinnerte Domdechant und Weihbischof em. Hans-Georg Koitz vor den Särgen, die mit Blumenbuketts in den Bistumsfarben geschmückt waren, an die Verdienste der beiden Bischöfe. Rund 50 geladene Gäste nahmen an der ergreifenden Feier teil. Mit ihren Kerzen verliehen sie dem dunklen Dom eine eigentümliche Atmosphäre. Gekommen waren auch einige Verwandte der beiden Bischöfe, darunter der Hildesheimer Oberbürgermeister Kurt Machens, ein Großneffe von Erzbischof Dr. Joseph Godehard Machens.

Sie alle wurden Zeuge, wie Bischof Norbert Trelle und Weihbischof Hans-Georg Koitz die Särge mit Weihwasser besprengten, ehe diese in die hell erleuchtete Bischofsgruft hinab gelassen wurden. Dort belegen die beiden Umgebetteten nun die ersten zwei der insgesamt 24 Nischen in der neu erbauten Bischofsgrablege: Erzbischof Machens die unterste in der nordwestlichen Ecke, Bischof Janssen darüber. Der vor zweieinhalb Jahren verstorbene frühere Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer soll nach den Worten von Domdechant Koitz in den nächsten Jahren folgen.

Joseph Godehard Machens wurde am 29. August 1886 in Hildesheim geboren und war seit 22. Juni 1934 Bischof in Hildesheim bis zu seinem Tod am 14. August 1956. Machens studierte in Innsbruck, Münster und Bonn Theologie und schrieb eine kirchengeschichtliche Doktorarbeit. Nach anfänglichem Stillhalten gegenüber dem Nationalsozialismus wandte er sich später immer stärker von den Nazis ab und wurde von diesen schließlich offen bedroht. Die schwere Bombardierung Hildesheims am 22. März 1945 überlebte der Bischof im Keller des Bischofshauses und setzte später seine ganze Kraft für den Wiederaufbau ein. Kurz vor seinem Tod wurde er von Papst Pius XII. zum Erzbischof erhoben.

Heinrich Maria Janssen hat sich vor allem als Kirchenbauer und Vertriebenenbischof einen Namen gemacht. Er wurde am 28. Dezember 1907 in Rindern bei Kleve geboren und studierte Theologie in Münster und Freiburg. Seit 3. Februar 1957 bis zum 28. Dezember 1982 leitete er das Bistum Hildesheim und verstarb am 7. Oktober 1988. Eine seiner Hauptsorgen galt der Integration katholischer Kriegsvertriebener in das Bistum Hildesheim. In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts ließ er daher zahlreiche Kirchen bauen. In seine Amtszeit fällt auch die Weihe des wiederaufgebauten Mariendoms, der nun bis zum Bistumsjubiläum im Jahre 2015 wiederum umgebaut und gründlich saniert wird.