Schrumpfen nach Plan

Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim genehmigte Jahresabschluss 2005

Hildesheim (bph) 141 Mio. Euro betrug der Haushalt des Bistums Hildesheim im Haushaltsjahr 2005, das Defizit konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich verringert werden. Einstimmig hat daher der Diözesankirchensteuerrat am Samstag bei seiner Tagung im Bischöflichen Generalvikariat den Jahresabschluss 2005 gebilligt.

Ausnahmsweise war der Haushalt im vergangenen Jahr wesentlich höher als im Jahr davor (133 Mio. Euro). Dies lag an einer einmaligen Kirchensteuerreinnahme durch den Verkauf eines großen Unternehmens durch einen Privatmann. Ansonsten war die Einnahmesituation im vergangenen Jahr geprägt durch die letzte Stufe der staatlichen Steuerreform und die hohe Arbeitslosigkeit, wie Finanzdirektor Helmut Müller vor dem Diözesankirchensteuerrat ausführte.

Das Bistum hat die Jahresrechnung mit einem Defizit von 5,5 Mio. Euro abgeschlossen. Die allgemeine Rücklage ist dadurch auf etwa 5 Mio. Euro gesunken und hat einen Tiefstand erreicht. Im Jahr davor hatte das Defizit noch etwa 8,6 Mio. Euro betragen. Einer der Gründe für diesen relativen Erfolg ist der deutliche Rückgang der Personalausgaben, die um 635.00 Euro sanken. Damit wurden die geplanten Sparziele aus den Strukturpapieren „Eckpunkte 2020“ von 2003 und „Rasche Umsetzung von Eckpunkte 2020“ von 2005 erreicht. Nach Müllers Einschätzung gibt es nur wenige Bistümer in Deutschland, die vergleichbare Sparanstrengungen unternehmen mussten und entsprechende Maßnahmen getroffen haben wie das Bistum Hildesheim.

Das größte Risiko für den Bistumshaushalt sind nach wie vor die Kirchensteuereinnahmen. Bedingt durch den einmaligen Firmenverkauf einer Privatperson lag sie im Jahr 2005 mit 105,7 Mio. Euro zwar leicht über den Kirchensteuereinnahmen von 2004 (105,6 Mio. Euro). Sieht man von dieser außergewöhnlichen Einnahme ab, sinkt die Kirchensteuer aber seit 2001. Das Bistum hat in diesem Zeitraum über 18 Prozent an Kirchensteuern verloren. Allein das Jahr 2005 brachte einen strukturellen Verlust von etwa sechs Prozent. Die Jahresrechnung für das Haushaltsjahr 2005 wurde vom Diözesankirchensteuerrat einstimmig angenommen. Ebenfalls ohne Gegenstimme gab das Gremium die Empfehlung, Generalvikar Karl Bernert zu entlasten, der als Ökonom die Jahresrechnung verantwortet.

Für Bernert, der aus Altersgründen im August als Generalvikar ausscheidet, war es die letzte Sitzung mit dem Diözesankirchensteuerrat. Bischof Norbert Trelle, der die Sitzung besuchte, dankte dem scheidenden Generalvikar unter langem Applaus für die geleistete Arbeit. Unter den Worten: „Ich bin froh und dankbar, dass ich die Finanzen des Bistum bei Ihnen in besten Händen wusste“, überreichte er dem scheidenden Generalvikar das Buch „Steuern in der Heiligen Schrift“.

Bernert ließ bei seiner Dankesrede keinen Zweifel daran, dass er die Arbeit gerne machte, aber auch ebenso gerne in den Ruhestand geht. „Ich habe immer versucht, die finanziellen Lasten nicht auf kommende Generationen abzuwälzen“, sagte der Generalvikar. Nun aber sei es für ihn genug mit der Arbeit.

Der Diözesankirchensteuerrat im Bistum Hildesheim hat die Aufgabe, den Haushalt der Diözese zu beschließen und dem Bischof die Genehmigung der Jahresrechnung zu empfehlen. Er setzt sich unter anderem zusammen aus dem Generalvikar des Bistums als Vorsitzendem, Sachverständigen, die vom Bischof berufen werden, und gewählten Mitgliedern aus den Reihen der Priester und der Laien des Bistums. Der Kirchensteuerrat tagt mindestens zwei Mal jährlich. Seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.