Schwerdtfeger feierte an seinem 75. Geburtstag Vesper im Dom

Viele Gäste gratulierten dem Jubilar anschließend während einer Begegnung im Mariano-Josephinum

Der Hildesheimer Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger hat am Sonntagnachmittag mit mehreren hundert Gläubigen im Hildesheimer Dom eine Vesper gefeiert. Der Gottesdienst fand anlässlich des 75. Geburtstages Schwerdtfegers statt.

Bereits während der Begrüßung der Gäste durch den Hildesheimer Domdechanten und Weihbischof Heinz-Günter Bongartz wurde deutlich, wie vielfältig Nikolaus Schwerdtfeger während seiner 28 Jahre als Weihbischof gewirkt hat, etwa als stellvertretender Vorsitzender der Ökumene-Kommission innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz, als langjähriges Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland oder als Verantwortlicher für die Ordensgemeinschaften im Bistum Hildesheim.

Dementsprechend standen auf der langen Liste, die Bongartz vortrug, mehrere katholische Bischöfe und Weihbischöfe, evangelisch-lutherische Landesbischöfe und ranghohe Geistliche weiterer christlicher Kirchen sowie die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Hildesheim. Auch zahlreiche Ordensgeistliche sowie Priester und Diakone aus dem Bistum Hildesheim waren unter den Gästen.

Bongartz sowie Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ dankten Schwerdtfeger für seinen langjährigen Dienst und wünschten ihm Gottes Segen für seinen zukünftigen Lebensweg. Wilmer würdigte die großen Verdienste Schwerdtfegers für das Bistum Hildesheim und für die Ökumene in Deutschland.

Der Bischof beschrieb den Jubilar als einen den Menschen sehr zugewandten Seelsorger, denen das Wohlergehen der älteren Priester und Diakone sehr am Herzen liege, der insbesondere aber auch die Jungen immer im Blick habe. Die Anzahl der Firmungen, die Schwerdtfeger gefeiert habe, sei schier unglaublich: „Du sagst den jungen Menschen, dass sie wichtig sind. Du hörst zu, du gibst Rat, du bist da.“

Schwerdtfeger widmete sich in seiner Predigt dem Glauben und den Zweifeln am Glauben, die in seinen Gesprächen mit jungen Menschen oder Ausgetretenen wiederkehrende Themen sind. Nach seiner Wahrnehmung gehe es heutzutage nicht mehr um die Frage, wer Gott überhaupt vermisse. Er stelle auch fest, dass die Kirche durch ihr missbräuchliches Handeln einen Schatten auf Gott fallen gelassen habe.

Der Weihbischof hob die Bedeutung der Ökumene hervor, mit der er viele schöne Erfahrungen verbinde. „Die Ökumene gehört für mich zum Faszinierenden des Christentums. Wir brauchen einander, damit die Quelle in uns nicht versiegt.“

Zum Abschluss der Vesper dirigierte Dommusikdirektor Thomas Viezens die Gottesdienstgemeinde zum Lied „Viel Glück und viel Segen“ zu Ehren Schwerdtfegers. Und im Anschluss an die Vesper bildete sich eine lange Schlange an Gratulantinnen und Gratulanten, die dem Jubilar während einer Begegnung im Bischöflichen Gymnasium Mariano-Josephinum ihre Glückwünsche entgegenbrachten.