Umeinander kümmern

Katholikenräte in Niedersachsen fordern Ausbau der Palliativversorgung

Hildesheim/Osnabrück (bph) Für einen Ausbau der Palliativversorgung setzt sich der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Hildesheim ein. Man dürfe nicht "Hilfsmittel" propagieren, mit denen Menschen ihrem Leben ein Ende setzen können, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Katholikenrat im Bistum Osnabrück sowie dem Pastoralrat im Offizialatsbezirk Oldenburg und dem Landeskatholikenausschuss Niedersachsen, die zum Katholikentag veröffentlicht wurde.

In ihrer gemeinsamen Erklärung warnen die Katholikenräte vor einer übertriebenen Selbstbestimmung des Einzelnen. „In einer Gesellschaft, die durch ein individualistisches Menschenbild geprägt wird, leben die Menschen nebeneinander als einsame Individuen“, schreiben sie. Die Zukunft unserer Gesellschaft wird nach Überzeugung der Rätemitglieder wesentlich dadurch bestimmt sein, ob es den Menschen gelingt, sich bis zum Ende umeinander zu kümmern und einander auch in schwierigen Phasen beizustehen. Auch unheilbar Kranke könnten ihr Leben bis zuletzt als lebenswert empfinden, wenn sie professionelle Hilfe in Schmerztherapie, Pflege, Seelsorge und psychosozialer Begleitung erhalten.

Vor diesem Hintergrund muss es nach Ansicht der Katholikenräte darum gehen, die Palliativversorgung auszubauen und über ihre Möglichkeiten zu informieren und nicht "Hilfsmittel" zu propagieren, mit denen Menschen ihrem Leben ein Ende setzen können.

Zu den Fragen von Sterbebegleitung und Sterbehilfe sind die vier Katholikenräte auch auf dem Katholikentag in Osnabrück vertreten. Gemeinsam haben sie eines der großen Podien vorbereitet. Unter dem Titel „Wer hilft mir, wenn ich sterbe? Fragen der Sterbebegleitung und Sterbehilfe“ spricht am Freitag, 23. Mai, um 14 Uhr unter anderem Bischof Dr. Gebhard Fürst aus Rottenburg/Stuttgart in der Schlosswallhalle, Schlosswall 10.