Von Schule bis Sparzwang

Niedersächsische Bischöfe sprachen mit Ministerpräsident Wulff

Hildesheim/Hannover (bph) Zu einem Gedankenaustausch trafen sich am Dienstagmittag die katholischen Bischöfe der niedersächsischen Bistümer Dr. Josef Homeyer (Hildesheim), Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Heinrich Timmerevers (Bischöflich Münstersches Offizialat) mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff im Gästehaus der Landesregierung in Hannover.

Themen waren unter anderem die Schulpolitik des Landes und die katholische Erwachsenenbildung. Wulff betonte gegenüber den Bischöfen seine Wertschätzung der katholischen Schulen und unterstrich, wie sehr ihm am Religionsunterricht gelegen sei. Er möchte darauf hinwirken, dass bei der Neueinstellung von Lehrkräften genügend Religionslehrer an niedersächsische Schulen kommen. Als wertvolle Bereicherung der Bildungslandschaft betrachtet Wulff die Erwachsenenbildung in katholischer Trägerschaft. Gut funktionierende Weiterbildungshäuser müssten unbedingt erhalten werden, so Wulff.

Ausführlich ließ sich Wulff über den Stand der Vorbereitungen zum Weltjugendtreffen 2005 unterrichten. Im Rahmen dieses vom Vatikan angeregten Treffens der Jugendlichen aus aller Welt in Köln werden auch die niedersächsischen Bistümer Jugendliche aufnehmen. Wahrscheinlich wird auch der Ministerpräsident an einigen Veranstaltungen teilnehmen.

Außerdem versprach Wulff, sich für eine Gottesformel in der zukünftigen europäischen Verfassung einzusetzen. Eine solche Anrufung Gottes im Verfassungstext ist im Europäischen Parlament nicht unumstritten. Vor allem Bischof Dr. Josef Homeyer hat als Präsident der Kommisssion der Bischofskonferenzen der EU (ComECE) immer wieder eine solche Formel gefordert.

Gegenstand des Gespräches war zudem die finanzielle Situation des Landes Niedersachsen. Einig waren sich die Bischöfe und der Ministerpräsident darin, dass heute in Verantwortung vor der nachfolgenden Generation gespart werden müsse, dass dies aber nicht einseitig die sozial Schwächsten treffen dürfe.