Warten auf den Postboten

Weihbischof Hans-Georg Koitz sprach bei Kirchenrechtlern über die Sedisvakanz

Hildesheim (bph) Geballte kirchenrechtliche Kompetenz traf sich am Wochenende in Hildesheim. Dr. Markus Güttler, Kirchenrechtsexperte des Bistums Hildesheim, hatte Kollegen aus anderen Bistümern nach Hildesheim eingeladen. Anlass genug für Weihbischof Hans-Georg Koitz, den Hildesheimer Diözesanadministrator, einige Worte zur langen Sedisvakanz im Bistum zu sagen.

Eigentlich habe er nicht daran geglaubt, diesen Termin selbst wahrnehmen zu dürfen, bekannte Weihbischof Koitz, als er die elf Damen und Herren am Samstagabend im Tagungshaus des Priesterseminars begrüßte: „Als ich vor vielen Monaten für heute eingeladen wurde, dachte ich: Bis dahin haben wir längst einen neuen Bischof“. Rom habe es anders gewollt, so der Diözesanadministrator, der bis zur Einführung eines neuen Bischofs das Bistum Hildesheim verwaltet. Warum es mit dem neuen Bischof so lange dauert? Sicher könne er das auch nicht beurteilen, sagte Koitz ganz offen. Er habe aber Signale bekommen, wonach durch den Papstwechsel in Rom einiges „ins Stocken gekommen“ sei. „Offenbar müssen dort erst wieder die Züge in Fahrt gebracht werden“, so Koitz wörtlich. Er hoffe, dass in Verbindung mit der Bischofssynode, die gerade in Rom tagt, nun bald der lange erwartete Brief mit den Namen der Kandidaten aus Rom käme.

Das Gespräch mit dem Weihbischof war einer der Höhepunkt des zweitägigen Treffens der Kirchenrechtler. Am Samstagmorgen hatten sie sich fachlich mit dem Thema „Aufsicht des Ordinarius über selbstständige Einrichtungen – vermögens- und verfassungsrechtliche Probleme“ beschäftigt. Führungen durch St. Godehard, Dom und St. Michael standen dann am Nachmittag auf dem Programm, das am Sonntagmorgen zu Ende ging.

Alle elf Kirchenrechtler haben den Aufbaustudiengang Kirchenrecht an der Universität Münster absolviert. Dieser Studiengang wurde 1992 eingerichtet und stand zunächst Theologen, später auch Juristen offen. Das zweijährige Studium endet mit dem Grad eines Lizentiats für Kirchenrecht (lic. iur. can.). 1994 verließen die ersten Absolventen die Universität Münster. Seit jenem Jahr treffen sich viele der seitherigen rund 120 Absolventen jährlich in einer anderen deutschen Stadt. Dr. Markus Güttler, Kirchenrechtler des Bistums Hildesheim und Absolvent 1996, hatte zum Lizentiatentreffen 2005 nach Hildesheim eingeladen.