Zurück gegeben in Gottes Hände

Bistum Hildesheim nahm Abschied von seinem verstorbenen Bischof Dr. Josef Homeyer

Hildesheim (bph) Zahlreiche Gläubige und Vertreter aus Staat, Kirche und Gesellschaft haben am Samstag in der Hildesheimer Basilika St. Godehard Abschied genommen vom ehemaligen Hildesheimer Bischof Dr. Josef Homeyer. Der Verstorbene wurde nach dem Auferstehungsamt im nördlichen Querschiff der Kirche begraben. Dr. Josef Homeyer war am 30. März im Alter von 80 Jahren überraschend nach einer Operation gestorben.

An Stelle des erkrankten Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, würdigte dessen Stellvertreter, der Aachener Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, den Verstorbenen im Namen der katholischen Kirche Deutschlands. Mussinghoff erinnerte an die großen Stärken Homeyers: Während er nie den Blick für die Menschen verlor, so war Homeyer nach Mussinghoffs Worten doch geübt, sich in den großen Zusammenhängen des kirchlichen, gesellschaftlichen und politischen Lebens zu bewegen. Als Sekretär der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland und als Impulsgeber des ökumenischen Konsultationsprozesses zu wirtschaftlichen und sozialen Fragen in den 1990er Jahren war er maßgeblich an wichtigen kirchlichen und sozialpolitischen Entscheidungen beteiligt. Gemäß seinem Leitspruch „In Mundum Universum – In die ganze Welt“ habe der Verstorbene oft sein Bistum, aber auch andere Länder bereist und sich für Frieden und Verständigung eingesetzt. Mussinghoff erinnerte sich, dass Homeyer seinen Bischofskollegen gerne vom Bistum Hildesheim und den Gaben seiner Menschen erzählte. „Als Gläubiger liebte Bischof Homeyer die Menschen und das Leben, er konnte Nähe gewähren, war großzügig und konnte Vertrauen schenken. Seine gewinnende Art ließ manche Unrast und Ungeduld, die es auch gab, erträglich werden“, so Mussinghoffs Urteil.

An die Trümmererfahrungen Homeyers erinnerte sein Nachfolger Bischof Norbert Trelle in seiner Predigt. Als 16-Jähriger habe der Verstorbene das Kriegsende erlebt und diese Erfahrungen auch in seine Bischofszeit mit hinein genommen. „Sie wurden zur permanenten Antriebskraft für seine Glaubensverkündigung bei den Menschen, für seinen Dienst der Versöhnung unter den Völkern Europas, für sein Bemühen um weltweite Partnerschaften“, so Trelle wörtlich. Das Bistum dürfe dankbar sein für diesen Bischof und das Bistum werde ihn nun „zurück geben in die Hände Gottes“.

Weit mehr als 1.000 Trauergäste besuchten das feierliche Auferstehungsamt für den verstorbenen Bischof in der Basilika St. Godehard. Rund 50 Bischöfe und hohe Kirchenvertreter anderer christlicher Konfessionen waren gekommen. Etwa 200 Priester des Bistums Hildesheim gingen den letzten Weg mit ihrem früheren Bischof. Auch der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff, Hildesheims Oberbürgermeister Kurt Machens und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gaben dem früheren Bischof von Hildesheim die letzte Ehre.

Dr. Josef Homeyer führte das Bistum Hildesheim als 69. Bischof von 1983 bis zu seiner Emeritierung 2004. Der 80-Jährige verstarb am Dienstag, 30. März, überraschend nach einer Operation im Hildesheimer Bernward-Krankenhaus.

Anstelle von Blumen bittet das Bistum um eine Spende für die Stiftung „Gemeinsam für das Leben“, die Bischof Dr. Josef Homeyer ins Leben gerufen hat (Commerzbank Hildesheim, Konto 2 307 999, BLZ 259 400 33).

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