Zusammenhalt über Grenzen hinweg

Eichsfelder Geschichte beim St. Martins-Empfang der Augustiner von Germershausen

Hildesheim/Germershausen (bph) Beim traditionellen St. Martins-Empfang der Augustinermönche in der Bildungsstätte St. Martin, Germershausen, sprach Referent Dr. Arno Wand gestern über die Ge-schichte des Eichsfelds.

Väter des Eichsfelds sind die Bischöfe von Mainz, die spätestens seit dem Mittelalter systematisch Land um die Städte Duderstadt und Heiligenstadt kauften und damit ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet schufen. Sehr detailliert beschrieb Dr. Wand die wechselvolle Geschichte dieses Gebietes im Zeitalter der Reformation, als viele Bürger den neuen Glauben annahmen. Die Behauptung, wonach evangelische Christen im Eichsfeld besonders starken Repressalien ausgesetzt gewesen seien, kann Dr. Wand als Ergebnis seiner Forschungen nicht bestätigen. "Das Schicksal der evangelischen Christen im Eichsfeld ist dem der katholischen Christen in evangeli-schen Territorien vergleichbar", so der Referent. Mainz habe eine relativ duldsame Religionspolitik verfochten.

Dass das Eichsfeld auch nach seiner Teilung in Ober- und Untereichsfeld Anfang des 19. Jahrhunderts eine eigene Identität bewahrt hat, ist nach Wands Einschätzung nicht zuletzt dem Amt des "Bischöflichen Kommissariats" zu verdanken. Das "bemerkenswert starke Bewusstsein eichsfeldischer Identität" sei auch heute noch spürbar, so Dr. Arno Wand.