Zwei Drittel weniger

Dekanatsveränderungen und Pfarrgemeindezusammenführungen in Braunschweig und Umgebung

Hildesheim/Braunschweig (bph) Das Dekanat Braunschweig wird zum 1. November mit dem Wolfenbütteler Anteil des Dekanates Helmstedt-Wolfenbüttel und dem Dekanat Peine zum neuen Dekanat Braunschweig vereinigt, und das Dekanat Wolfsburg bildet mit dem Helmstedter Anteil des Dekanats Helmstedt-Wolfenbüttel das neue Dekanat Helmstedt-Wolfsburg. Außerdem entstehen aus 15 katholischen Pfarrgemeinden in Braunschweig und Umgebung fünf neue. Das hat Bischof Norbert Trelle nach Anhörung des Priesterrats beschlossen.

Unter dem Namen St. Aegidien sollen die bisher selbstständigen Innenstadt-Pfarrgemeinden St. Aegidien (4.878 Katholiken) und St. Joseph (3.064 Katholiken) sowie St. Laurentius (3.083 Katholiken) und St. Christophorus in Braunschweig-Rühme (1.808 Katholiken) vereinigt werden. Pfarrkirche wird die Kirche St. Aegidien am Spohrplatz 9. Die neue Pfarrgemeinde umfasst dann 12.833 Katholiken.

Südlich der Braunschweiger Innenstadt vereinigen sich die ehemaligen Pfarrgemeinden St. Bernward (2.117 Katholiken) mit St. Hedwig in Braunschweig-Rüningen (1.706 Katholiken), Hl. Dreifaltigkeit in Braunschweig-Stöckheim (993 Katholiken) und St. Heinrich, Braunschweig-Süd (1.621 Katholiken) zur neuen Pfarrgemeinde St. Bernward mit 6.437 Katholiken. Pfarrkirche der neuen Gemeinde wird das gleichnamige Gotteshaus in der Stettinstraße 2A.

Unter dem Namen Heilig Geist werden die gleichnamige Gemeinde in Braunschweig-Lehndorf (1.937 Katholiken), St. Gereon in Vechelde (1.529 Katholiken) und St. Elisabeth, Wendeburg (1.740 Katholiken), vereinigt. Pfarrkirche der neuen Pfarrei mit 5.206 Katholiken ist die Lehndorfer Kirche in der St.-Ingbert-Straße 90.

Auch St. Marien in Braunschweig-Querum (3.364 Katholiken) und St. Martin in Wendhausen (2.169 Katholiken) tun sich zusammen. St. Marien lautet der Name der Großgemeinde mit 5.533 Mitgliedern. Die Pfarrkirche steht in der Köterei 3, Braunschweig-Querum.

Eine Pfarrgemeindezusammenführung gibt es auch südöstlich von Braunschweig. Hl. Theresia vom Kinde Jesu in Cremlingen (1.112 Katholiken) sowie Hl. Kreuz in Veltheim (1.105 Katholiken) werden ab November die Gemeinde Hl. Kreuz bilden. Die Pfarrkirche der dann 2.217 Gemeindemitglieder steht im Wasserweg 2B in Veltheim.

Die Pfarrgemeinden St. Albertus Magnus mit dem Dominikanerkloster und St. Cyriakus in Braunschweig-West bleiben eigenständig.

Im ganzen Bistum führt Bischof Norbert Trelle zum 1. November 109 bisherige Kirchengemeinden zu 39 neuen Pfarrgemeinden zusammen. Damit verringert sich die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum von 313 auf 243. Bereits zum 1. August 2004 waren 54 Pfarrgemeinden zu 19 zusammengeführt worden, so dass die Zahl der Gemeinden damals von 348 auf 313 sank. In der Stadt Braunschweig vereinigten sich im Jahr 2004 die Gemeinden St. Aegidien und St. Godehard zur neuen Pfarrgemeinde St. Aegidien.

Die vorläufigen Planungen sehen im gesamten Bistum weitere Pfarrgemeindezusammenführungen in den Jahren 2008 (etwa drei Dutzend betroffene Gemeinden), 2010 (rund 50 betroffene Gemeinden) 2012 (rund zehn betroffene Gemeinden) und 2014 (etwa knapp 70 betroffene Gemeinden) vor.

Hintergrund dieser Pfarrgemeindezusammenführungen ist die „Kurz- und mittelfristige Strukturplanung für das Bistum Hildesheim ‚Eckpunkte 2020’“, die vom ehemaligen Bischof Dr. Josef Homeyer am 15. Dezember 2003 verabschiedet wurde. Gemäß dieser Entscheidung soll die Zahl der Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim von 348 im Jahre 2003 auf etwa 120 bis zum Jahre 2020 reduziert werden. Nach den bereits erfolgten Schritten und den weiteren Planungen wird dieses Ziel aber – wie oben beschrieben – bereits im Jahre 2014 erreicht.

Mit der Zusammenführung von Pfarrgemeinden zu größeren Räumen der Seelsorge reagiert das Bistum auf den Rückgang an Gläubigen, an Priestern und an finanziellen Mitteln. Gleichzeitig schafft es den strukturellen Rahmen für eine veränderte Art der Seelsorge, die den aktuellen Herausforderungen entspricht. In größeren Gemeinden sind mehr Talente vorhanden, so heißt es in „Eckpunkte 2020“, zudem lässt sich die Gottesdienstgemeinschaft besser erfahren, wo mehr Menschen vorhanden sind. Außerdem sind „viele Menschen heute mobiler und gestalten ihr Leben selbstverständlich in größeren sozialen Räumen“, so wörtlich in „Eckpunkte 2020“.

Größere Pfarrgemeinden bieten nach der Überzeugung von Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral im Bischöflichen Generalvikariat, bessere Voraussetzungen bei der „Suche nach den Suchenden“, deren Zahl rapide wächst. In größeren Pfarrgemeinden kann zudem der Verwaltungsaufwand und der Unterhaltungsaufwand für die Immobilien deutlich reduziert werden.

Die vollständige Liste der geplanten Pfarrgemeindezusammenführungen finden Sie hier