Zwischen Himmel und Erde

Bischof Norbert Trelle weiht drei Männer zu ständigen Diakonen

Sie sind Grenzgänger mit himmlischem Auftrag: Martin Matthews, Sven Stieger und Andreas Handzik sind Samstagvormittag in der St. Godehard Kirche zu Diakonen geweiht worden. Fortan wollen sie die frohe Botschaft insbesondere unter den Menschen verkünden, die bislang die weniger heilvollen Seiten des Lebens spüren mussten.

Der Weihrauch steigt zur Decke der St. Godehard Kirche, geradewegs dorthin, wo Jesus Christus seine Hände öffnet. So als wolle er die Männer, die unter ihm auf dem Boden liegen, willkommen heißen. So wie die frühen Apostel die Lehre Jesu verkündet haben, so versprechen auch die Männer zu Füßen Christi, es ihren Vorgängern gleich zu tun.

Dieser Dienst am Nächsten verlaufe durchaus zwischen Himmel und Erde, wie Bischof Norbert Trelle in seiner Predigt betonte. „Sie bewegen sich zwischen Freude und Trauer, Schuld und Versöhnung, Armut und Reichtum“, sagte er. Eine besondere Herausforderung sei hierbei, dass zahlreiche Menschen heutzutage nicht mehr an einen allmächtigen Schöpfer glauben könnten. „Für viele ist Gott zu einem Problem geworden“, so Trelle. Einsamkeit, Trauer und Gefangenschaft seien die Folge dieser Entwicklung. Doch die neu geweihten Diakone könnten diesem Verlauf entgegen wirken. „Gott kann und will handeln durch Menschen, die er in seine Nähe beruft“, sagte Trelle an die Männer gerichtet. Ihre Aufgabe sei es, Not leidende Menschen zu sehen, zu ihnen zu gehen und durch Taten neue Wege zu eröffnen, um so „getrübte Herzen zu heilen und Gefangene zu befreien.“

Schon bald wird es für die drei frisch geweihten Diakone zurück an den Arbeitsplatz gehen. Der 40- jährige Andreas Handzik, als einziger des Trios hauptberuflicher Diakon, leitet den Sozialen Mittagstisch „Guter Hirt“ in Hildesheim. „Dort kommt eine Vielzahl hilfsbedürftiger Menschen zusammen. Ich will ihnen Trost spenden und sie unterstützen.“ Sein Weihekollege Sven Stieger arbeitet als Personalentwickler beim Automobilzulieferer Continental. Er bereitet sich auf die neuen Herausforderungen in seiner Heimatstadt Burgwedel vor. „Unsere Gemeinde befindet sich gerade im Umbruch. Wir haben neue Geistliche und ich freue mich, dort mitzuwirken“, sagte der 45-Jährige. Martin Matthews ist in Hannover bei ProSenis tätig, einem Träger für Senioren- und Behinderteneinrichtungen. Er freut sich nun, mit neuem Schwung an den Arbeitsplatz zurückzukehren: „Die Weihe hat uns sehr gestärkt.“