Ein jegliches hat seine Zeit

Ein Beitrag zum Experiment "Meine Heilige Schrift"

Worauf man im Alltag nicht alles warten kann und muss: auf andere Menschen, den Bus oder Zug, die Kaffeemaschine. Warten erfordert eine Menge Geduld. Horst Jacobi hat eine besondere Stelle in der Bibel gefunden, die ihn Warten und Geduld in einem ganz neuen Licht sehen lässt.


Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. ... Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.

Kohelet 3,1.9


Es ist für mich die besondere Stelle in der Bibel, welche die größte Herausforderung in der ganzen Bibel darstellt. Ich soll die Gegebenheiten des Augenblicks ertragen und dabei nicht ungeduldig sein, denn wenn die vorgesehene Zeit vorüber ist, wird eine andere Gegebenheit den Platz der vergangenen einnehmen. Es liegt außerhalb meiner Macht, die Gegebenheit zu ändern.
Dieses zu begreifen ist die Grundvoraussetzung, welche dann die Folge hat, „Ich muss die Geduld lernen“.

Geduld ist eine Sache, die „Warten“ bedeutet. Es ist nicht nur das Warten auf den Partner, das Kind, den Bus, den Zug usw., nein, es ist schon das Warten auf das Durchlaufen der Kaffeemaschine oder das Warten auf das Einschlafen.
Die großen Angelegenheiten, wie das Hoffen, mein Kind oder Partner mögen doch einmal pünktlich sein, sind eine Geduld, welche wahrscheinlich lebenslanges Warten erfordert. Viele andere große Gegebenheiten erfordern sogar eine Weitergabe der Geduld an einen Nachfolger.

Für mich ist das Warten auf das Gegenüber zu Gott die größte denkbare Geduldsaufgabe.
Der Weg zu dieser Geduld ist das Lernen dieser.

Ich versuche, den Mut zu der Geduld bei den kleineren Dingen aufzubringen (Kaffeemaschine läuft durch, das unfreundliche Wort mit einem Lächeln beantworten) – denn:
„Ein jegliches hat seine Zeit!“

Einsender
Name: Horst Jacobi
Alter: -
Ort: Coppenbrügge