Weltjugendtag 2016 in Krakau

Unterwegs mit der Jugend im Bistum Hildesheim

Mit Martha beim Weltjugendtag

Martha Klawitter ist 25 Jahre alt und macht zurzeit ein Hörfunk-Volontariat beim Bernward Rundfunk in Hildesheim. Mit der Jugend des Bistums Hildesheim fährt sie nach Krakau und berichtet von dort über den Weltjugendtag.

Das ist der XXXI. Weltjugendtag 2016 in Krakau

„Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7)

Der XXXI. Weltjugendtag 2016, der in Krakau stattfindet, steht unter dem Leitthema „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7). Neben Papst Franziskus werden rund 1,5 Millionen junge Pilger in Krakau erwartet. Rund 16.000 deutsche Teilnehmer werden gemeinsam mit 29 Bischöfen in das Nachbarland reisen.

Der Weltjugendtag beginnt offiziell mit einem Eröffnungsgottesdienst am Dienstag, 26. Juli 2016, dem der Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanisław Dziwisz, vorsteht. Papst Franziskus feiert am Sonntag, 31. Juli 2016, mit allen Pilgern gemeinsam den Abschlussgottesdienst. 

Alle deutschen Pilger werden am Mittwoch, 27. Juli 2016, am Sanktuarium der Göttlichen Barmherzigkeit in Krakau-Łagiewniki einen Deutschen Pilgerabend mit anschließender Jugendvesper feiern mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer), Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

„Papst Franziskus hat die Botschaft der Barmherzigkeit dieses Jahr in den Fokus des Weltjugendtages gerückt“, betont Bischof Wiesemann. „Ich hoffe, dass davon ein starker Impuls des Aufbruchs und der Erneuerung ausgehen wird.“

Die Bedeutung des Weltjugendtags

Die katholische Kirche in Deutschland blickt mit großer Wertschätzung auf die Weltjugendtage als Feste des Glaubens und der Ermutigung sowie der Vertiefung im Glauben. Junge Menschen aus aller Welt begegnen Jesus Christus und erleben die weltweite Gemeinschaft in Einheit und Vielfalt der Kirche.

Die eigentlichen Tage des Weltjugendtags stehen dabei als Höhepunkt am Ende eines längeren Pilgerweges der jungen Menschen, die sich über viele Monate auf dieses Ereignis inhaltlich, geistlich und organisatorisch vorbereiten. Dass ein Weltjugendtag nicht nur ein singuläres Event ist, zeigt zum Beispiel die nach dem Weltjugendtag in Köln 2005 entstandene Initiative „Nightfever“. Diese von Jugendlichen gestaltete Abendanbetung wird mittlerweile in ganz Deutschland und auch weltweit gefeiert (www.nightfever.org).

Papst Johannes Paul II. brachte der Jugend großes Vertrauen entgegen. Bereits am Tag seiner Inauguration rief er ihr zu: „Ihr seid die Zukunft der Welt! Ihr seid die Hoffnung der Kirche! Ihr seid meine Hoffnung!“ In seinen Augen stellten die Weltjugendtage eine große Chance dar für die Neuevangelisierung und die Ermutigung zu einem ansteckenden, freudigen und ausstrahlenden Glauben. Johannes Paul II. vertraute auch auf die Glaubenskraft der Jugend und auf ihre prophetische Stimme: „Die Kirche hat der Jugend viel zu sagen und die Jugend hat der Kirche viel zu sagen. Dieser gegenseitige Dialog muss offenherzig, klar und mutig sein.“

In diesem Sinn hat Papst Benedikt XVI. die Weltjugendtage in Köln, Sydney und Madrid fortgeführt. Nach dessen Rücktritt griff Papst Franziskus dieses Erbe seiner Vorgänger auf dem Weltjugendtag in Rio de Janeiro freudig auf. In seiner Botschaft zum XXXI. Weltjugendtag lädt er die Jugend der Welt ein, gemeinsam mit ihm in Krakau die Barmherzigkeit Gottes zu feiern: „Krakau, die Stadt des heiligen Johannes Paul II. und der heiligen Faustyna Kowalska, wartet mit offenen Armen und offenem Herzen auf uns.“

Ein konstitutives Element der Weltjugendtage sind die morgendlichen Katechesen. Bischöfe treffen hierbei mit jungen Menschen zusammen, um mit ihnen über Glaubensthemen in den Dialog zu kommen. Das Suchen und Fragen, die Hoffnungen und Ängste der jungen Menschen haben hier ebenso ihren Platz wie ihre eigenen Visionen, Ideen und Antworten zur Situation und Relevanz des Glaubens und der Kirche in der Welt von heute.

Ein ebenso wichtiger Bestandteil der Weltjugendtage ist die Begegnung der jungen Menschen aus über 200 Ländern untereinander, sei es bei Veranstaltungen des Jugendfestivals, beim Ziehen durch die Straßen oder im gemeinsamen Gebet. Junge Menschen erleben hierbei eine große Vielfalt der Kulturen und der Arten des Glaubenslebens und erfahren doch auch Einheit im selben Glauben und in dessen Ausdruck vor allem in der Heiligen Messe und der Anbetung.

Das müssen Sie zum Weltjugendtag wissen

Hintergrundinformationen zum Weltjugendtag

Das Motto des Weltjugendtags: „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7)

Der XXXI. Weltjugendtag in Krakau steht unter dem Motto „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7). Er reiht sich damit als „Jubiläum der Jugend“ in das von Papst Franziskus ausgerufene Heilige Jahr der Barmherzigkeit ein, welches unter dem Thema „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36) seit dem 8. Dezember 2015 gefeiert wird. Junge Menschen, die sich auf den Pilgerweg nach Krakau begeben, sind eingeladen, in die in beiden Bibelworten angezeigte Doppelbewegung der Barmherzigkeit einzusteigen: einerseits die Barmherzigkeit Gottes als Vater anzunehmen und andererseits selbst am Nächsten und besonders an den Armen barmherzig zu handeln. Beides führt in die Freiheit: die Freiheit, unbedingt angenommen und geliebt zu sein, unabhängig davon, was ich leiste, und die Freiheit, den Anderen anzunehmen, bei ihm zu sein, unabhängig davon, ob ich dadurch an gesellschaftlichem Ansehen gewinne oder verliere.

Zahlen zum Weltjugendtag

Nach Auskunft des lokalen Organisationskomitees in Krakau liegen derzeit insgesamt rund 563.000 feste Anmeldungen von Pilgern aus 187 Herkunftsländern vor, davon 30 Prozent aus Polen. Von den übrigen 70 Prozent der Anmeldungen entfallen große Teile auf die Länder Italien, Spanien, Frankreich und die USA. Die tatsächlichen Teilnehmerzahlen bei den Weltjugendtagen übersteigen die Daueranmeldungen regelmäßig um ein Vielfaches, da eine Anmeldung nicht bindend ist, um an den Veranstaltungen teilzunehmen.

Aus Deutschland wird mit insgesamt rund 15.500 Pilgern gerechnet, die in über 300 verschiedenen Gruppen zum Weltjugendtag anreisen. Zum Vergleich: 2002 nach Toronto und 2008 nach Sydney pilgerten jeweils etwa 6.000 junge Menschen, 2011 nach Madrid waren es rund 16.500 und 2013 nach Rio de Janeiro fast 2000.

Mehr zu Matthäus 5,7

Das Motto steht im Matthäusevangelium im Kontext der Seligpreisungen Jesu (Mt 5, 3–11). Er erhebt dort („preist selig“) zum Beispiel die Armen, die Trauernden, die Barmherzigen, die Friedensstifter und die Verfolgten. Nicht das gesellschaftliche Establishment ist in dieser Rede im Fokus, sondern die, die am Rand stehen.

Papst Franziskus gründet seine Botschaft zum Weltjugendtag und damit die gesamte geistliche Vorbereitung auf diese Rede Jesu. So widmete er seine Betrachtungen 2014 in der Botschaft zum XXIX. Weltjugendtag dem Thema „Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 5,3) und zum XXX. Weltjugendtag der Seligpreisung „Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen“ (Mt 5,8). Die Botschaften von Papst Frankziskus sind auch online verfügbar.

Geschichte: So begann der Weltjugendtag

  • Papst Johannes Paul II. bittet 1984 die Jugend der Welt zum Palmsonntag nach Rom. Überraschend viele folgen dieser Einladung. Er vertraut den jungen Menschen das Weltjugendtagskreuz an.
  • 1985, im UNO-„Jahr der Jugend“, wiederholt sich diese Feier. Im Dezember ruft Papst Johannes Paul II. die Weltjugendtage ins Leben.
  • 1986 wird der erste Weltjugendtag dezentral in den verschiedenen (Erz-)Bistümern weltweit begangen.
  • 1987 folgt ein großes internationales Treffen in Buenos Aires (Argentinien).
  • 2005 trifft sich die katholische Jugend der Welt in Köln. Nach dem Tod von Papst Johannes Paul II. am 2. April 2005 ist der Weltjugendtag in Köln die erste Auslandsreise seines deutschen Nachfolgers Papst Benedikt XVI. Nach dessen Amtsrücktritt am 28. Februar 2013 ist der XXVIII. Weltjugendtag in Rio de Janeiro (Brasilien) die erste große Auslandsreise von Papst Franziskus.

Seit Beginn der Weltjugendtage wird dieser alle zwei bis drei Jahre international in einer anderen Stadt gefeiert. In der Zwischenzeit wird er meist am Palmsonntag in den einzelnen (Erz-)Bistümern mit großen Jugendfeiern begangen.

Deutsche Pilgergruppen beim Weltjugendtag in Krakau

Alle deutschen (Erz-)Bistümer sowie einige Verbände, Orden, neue geistliche Gemeinschaften und kirchliche Bewegungen und zahlreiche kleinere Gruppen aus Pfarreien, Hochschulen und Eigeninitiativen werden am Weltjugendtag in Krakau (Polen) teilnehmen. Im Hinblick auf die kurze Distanz nach Krakau und diese innereuropäische Reise zu unseren Nachbarn haben einige (Erz-)Bistümer entschieden, junge Menschen ab dem Alter von 14 Jahren mitzunehmen und bei anderen liegt die Altersbegrenzung für eine Teilnahme bei einem Alter von 16 Jahren.

Wissenwertes zum Logo des Weltjugendtags

Das offizielle Logo des Weltjugendtags wurde am 3. Juli 2014 von Kardinal Stanisław Dziwisz, Erzbischof von Krakau, vorgestellt. Es enthält verschiedene Elemente, so …

… den Ort

Polen: Die rote Umrandung symbolisiert den Umriss des Gastgeberlandes.
Krakau: Der gelbe Punkt in der Mitte zeigt die Lage Krakaus in Polen.

… die Beteiligten

Christus: Das gelbe Kreuz steht im Zentrum des Logos. Jesus Christus ist die Mitte jedes Weltjugendtags.
Junge Menschen: Der gelbe Punkt steht neben der Stadt Krakau auch für die jungen Menschen, die sich in Krakau versammeln und vor dem Kreuz stehen.

… das Thema: Die Barmherzigkeit Gottes

Die rote vom Kreuz ausgehende Flamme und das blaue Wasser symbolisieren Blut und Wasser, die aus der Seitenwunde Christi fließen (vgl. Joh 19,34). Sie weisen damit auf die Barmherzigkeit Gottes hin, die sich unüberbietbar im Tod Jesu Christi am Kreuz zeigt. Die drei Farben Rot, Blau und Gelb sind zudem die Wappenfarben der Stadt Krakau.

… die deutsche Variante

Die gemeinsame deutsch-polnische Grenze wurde durch die Farben Schwarz-Rot-Gold unter Beibehaltung des polnischen Rot-Tons symbolisiert. Sie steht für die gegenseitige Freundschaft, die aus der Versöhnung erwächst, und den Weg im geeinten und friedvollen Europa weist.

Wichtige Orte und Termine beim Weltjugendtag in Krakau

Bƚonia-Wiese westlich der Altstadt von Krakau

Veranstaltungen: Eröffnungsgottesdienst mit Kardinal Stanisław Dziwisz (26. Juli 2016), Papstwillkommen (28. Juli 2016), Kreuzweg mit Papst Franziskus (29. Juli 2016).

„Campus Misericordiae“ im Ort Brzegi östlich der Stadt Krakau

Veranstaltungen: Nachtwache/Vigil (30. Juli 2016) und Abschlussgottesdienst (31. Juli 2016) mit Papst Franziskus.

Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Krakau

Adresse: ul. Stolarska 7, 31-043 Krakau
Büro der deutschen jugendpastoralen Delegation, bestehend aus der Arbeitsstelle für Jugendpastoral der Deutschen Bischofskonferenz (afj), der Deutschen Bischofskonferenz, des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Arbeitsgemeinschaft der Jugendpastoral der Orden (AGJPO).
Veranstaltung: Abschluss-Pressekonferenz der Deutschen Bischofskonferenz (Samstag, 30. Juli 2016, 11.00 Uhr).

Goethe-Institut in Krakau

Adresse: Rynek Gƚówny 20, 31-008 Krakau
Veranstaltung: Auftakt-Pressekonferenz der Deutschen Bischofskonferenz (Dienstag, 26. Juli 2016, 13.00 Uhr).

Sanktuarium der Göttlichen Barmherzigkeit

Adresse: ul. Siostry Faustyny 3, 30-420 Krakau
Veranstaltungen: Deutscher Pilgerabend mit Jugendvesper (Freiluftaltar vor der Basilika, Mittwoch, 27. Juli 2016, 18.30 Uhr); Jugendpastoraler Empfang (Mittwoch, 27. Juli 2016, 20.00 Uhr).