Wappen von Bischof Dr. Heiner Wilmer

Der Wappenschild mit seinen drei Symbolen ist in den für das Bistum Hildesheim seit dem 14. Jahrhundert überlieferten Farben Gold und Rot gehalten, ihm zugehörig sind das darüber befindliche Kreuz sowie der unter dem Schild stehende bischöfliche Wahlspruch. Umrahmt ist das Wappen von einem in Grün gehaltenen sog. Prälatenhut, dessen sechs herunterfallenden Quasten den Wappenträger als Bischof ausweisen.

Das über dem Wappenschild befindliche Kreuz, das einem aus der Basilika St. Godehard stammenden Vortragekreuz aus dem frühen 12. Jahrhundert nachempfunden ist, weist hin auf den Kern des christlichen Glaubens und erinnert zugleich an den hl. Godehard, der sich – selbst dem Benediktinerorden angehörig – als Bischof von Hildesheim (1022-1038) immer wieder zu den Menschen in seinem Bistum aufgemacht und ihnen das Evangelium verkündet hat.

Im oberen Teil des Wappens ist auf der heraldisch rechten Seite – Wappen sind immer vom jeweiligen Wappenträger her zu lesen – in leicht modifizierter Form das Gründungsreliquiar des Bistums Hildesheim abgebildet: als „Urzeichen“ für das 1200-jährige Bistum Hildesheim und als Ausdruck der engen Verbindung von Bistum und Bischof; seit vielen Jahrhunderten wird dem neuen Bischof von Hildesheim bei seiner Amtseinführung das Gründungsreliquiar übergeben. Das daneben befindliche Kreuz ist dem Kreuz der Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester nachempfunden, der Bischof Wilmer angehört und in der er in verschiedenen Funktionen tätig gewesen ist; es symbolisiert gewissermaßen seine geistig-geistliche Verortung.

Beide Symbole sind in Blau und damit in der „Kennfarbe“ der Gottesmutter Maria gehalten: als Erinnerung an ihre Funktion als Patronin des Hildesheimer Doms und des Bistums insgesamt – wie ihr auch in der persönlichen Frömmigkeit von Bischof Wilmer besondere Bedeutung zukommt.

Die Schafe im unteren Teil des Wappens haben eine doppelte Bedeutung. Zum einen stehen sie für die familiäre Herkunft und Beheimatung von Bischof Wilmer im emsländischen Schapen, zum anderen für sein Grundverständnis des Bischöflichen Amtes: Der Bischof ist integrativer Teil der kirchlichen Gemeinschaft und keiner, der in irgendeiner Weise „davor“ oder „dahinter“ oder „daneben“ agiert.

Eine Konkretisierung dieser „Aufgabenbeschreibung“ findet sich im Wahlspruch von Bischof Wilmer aus dem 2. Korintherbrief (Kapitel 1, Vers 24), in dem der heilige Paulus schreibt: „Wir wollen ja nicht Herren über euren Glauben sein, sondern wir sind Gehilfen zu Eurer Freude (‚Adiutores Gaudii Vestri‘); denn im Glauben seid Ihr fest verwurzelt.“

Dr. Thomas Scharf-Wrede