Bischof würdigt Braunschweiger Dominikanerpater Gunk

Wilmer dankt dem Diözesanbeauftragten für das seelsorgliche Gespräch mit homosexuellen Menschen und deren Angehörigen in einem Brief

Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ würdigt die Arbeit des Braunschweiger Dominikanerpaters Hans-Albert Gunk. In einem Brief dankt Wilmer dem Diözesanbeauftragten für das seelsorgliche Gespräch mit homosexuellen Menschen und deren Angehörigen für sein langjähriges Engagement auf diesem Arbeitsfeld.

Hans-Albert Gunk sei in Niedersachsen ein gesuchter Ansprechpartner für homosexuelle Paare und Einzelne, die Seelsorge, Segen und Zuspruch suchten. „Es macht mich froh und dankbar, dass Sie in unserem Bistum für dieses Thema wie kein anderer seit mehr als 20 Jahren einstehen“, betont Wilmer.

Weiter heißt es in dem Brief: „In diesen vergangenen Monaten ist die Frage nach dem Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen heftig umstritten. Den Äußerungen der Glaubenskongregation stellte sich eine breite Bewegung von Christ*innen und Seelsorger*innen gegenüber, die mit ihren Initiativen - unter anderem auch in der „Hildesheimer Erklärung" - ihre im Evangelium gegründete Grundüberzeugung von der gleichen Würde aller Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung bezeugten und den unbedingten Segen Gottes für jeden Menschen und jede liebevolle Beziehung mit ihrem Handeln unterstrichen. Das hat mich sehr beeindruckt, auch wenn mich die damit einhergehende Polarisierung und Politisierung des Volkes Gottes sehr besorgt hat.“

Als Bischof liege ihm sehr daran, „dass wir als Seelsorger und Seelsorgerinnen bei den Menschen sind - in jeder Lebenssituation, in jeder Not, in jeder Frage“. Es stehe uns nicht zu, zu urteilen, abzuwerten oder auszuschließen, so Wilmer. Unser Zeugnis des Evangeliums dränge uns, bei den Menschen zu sein – „nahe in jeder Situation, um mit ihnen den besten Weg zu finden, der ihnen die Liebe Gottes und seinen Segen bezeugt“.

Dafür gebe es keinen passe-par-tout. „Jede Situation, jede Frage, jede Sehnsucht ist einzigartig. Im Hören auf die Sehnsucht des Menschen und im Hören auf Gottes Wort wird jeder Seelsorger im Gespräch entscheiden, welche Zeichen, welche Hilfen zu geben sind. Darauf vertraue ich bei allen, die im Bistum unterwegs sind - und das findet meine vollste Unterstützung“, schreibt Wilmer.

Der Bischof bittet Gunk, als Berater und Begleiter für die Seelsorgerinnen und Seelsorger des Bistums zur Verfügung zu stehen, die für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierungen seelsorgerisch tätig sind und durch den Austausch untereinander noch kompetenter und hilfreicher für die Menschen sein könnten. Wilmer schließt mit den Worten: „Wichtig ist mir, dass Sie und alle Seelsorgenden sich gestärkt, geschützt und getragen wissen in Ihrem wichtigen Engagement. Seien Sie gesegnet in Ihrem Tun.“