Geschichte des Priesterseminars

Das Bischöfliche Priesterseminar in Hildesheim hat eine lange Geschichte. Ursprünglich befand sich dort ein Privathaus, dem sich eine kleine Fabrik anschloss, in der die Kerzen für den Gebrauch im Dom hergestellt wurden (der sogenannte „Lüchtenhof“). Später stand an dieser Stelle ein Kapuzinerkloster – der Altbau des heutigen Seminars. Im 19. Jahrhundert wurde der Bau zur Ausbildungsstätte für Priesterkandidaten des Bistums Hildesheim, mit einer eigenen theologischen Studienstätte, die von den Jesuiten geleitet wurde. Doch schon nach kurzer Zeit musste die theologische Ausbildung aus Hildesheim in andere Städte verlagert werden. Nur die pastorale Ausbildung fand nach dem Studium im Hildesheimer Priesterseminar statt. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entstand ein Neubau, auch um die damals große Zahl von Seminaristen angemessen unterbringen zu können.

Als in den 90er Jahren die Zahl der Kandidaten absank, wurde der Neubau noch einmal renoviert und es entstand das Tagungshaus Priesterseminar, in dem auch die Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung beheimatet war. 

Glasfront am Haus des Priesterseminars

Heute trägt das Haus in Erinnerung an die Ursprünge den Namen "LÜCHTENHOF" und ist ein Haus der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeitende des Bistums Hildesheim sowie ein Tagungsort für Menschen und Organisationen aus Bildung, Kirche, Kultur und Gesellschaft. In den öffentlichen Veranstaltungen des LÜCHTENHOF treffen nachhaltige Lebenskunst, klösterliche Spiritualität und kreative Unternehmungskultur aufeinander.  

Aber nach wie vor kommen die Seminaristen des Bistums hier mehrmals im Jahr zu verschiedenen Anlässen zusammen. Nach der Priesterweihe treffen sich die Priester im Haus regelmäßig zu Weiterbildungen. In dieser Weise ist das Priesterseminar der Ort, an dem deutlich wird, dass Priester keine Einzelkämpfer sind, sondern zu einer Gemeinschaft gehören, die sie gemeinsam mit ihrem Bischof bilden. Für Seminaristen und Priester besteht auch die Möglichkeit zu Studienzwecken im Hause zu wohnen oder für Auszeiten und Praktika ein Zimmer zu bekommen.