Bischof dankt Diözesanrat

Feierstunde zur letzten Vollversammlung des Gremiums in der 12. Amtsperiode

„Jeder Bischof kann nur dankbar sein, wenn er so einen starken Diözesanrat wie den Ihren an seiner Seite weiß“: Mit diesen Worten würdigte Bischof Norbert Trelle das Wirken des Diözesanrates der Katholiken im Bistum Hildesheim, dessen 12. Amtsperiode nun zu Ende geht.

„Der Diözesanrat hat aus seinem eigenen Bewusstsein als getaufte Christen heraus deutliche Akzente gesetzt“, betonte Trelle bei einer Feierstunde aus Anlass der letzten Vollversammlung. Vor allem die Impulse und Zeichen, die der Rat zuletzt in der Flüchtlingspolitik gesetzt hat, waren sowohl für die Kirche als auch für die Politik von besonderer Bedeutung.

„Der Diözesanrat, unsere Gremien, Verbände und Gemeinschaften sind das Tor der Kirche zur Welt, die Brücke zur Gesellschaft“, unterstrich der Bischof. Trelle wünschte sich ein weiterhin starkes Eintreten des Diözesanrates für das, „was wir christliches Menschenbild nennen – in Schule, in Ausbildung und im Gemeinwesen.“

Trelle verhehlte nicht, dass es auch Konflikte zwischen Bistumsleitung und Diözesanrat gegeben hat: „Aber gerade auch in der Konfrontation, im offenen Wort wächst Verbundenheit.“ Denn es ging stets um die Sache, nie um die Person: „Für diese gemeinsame Verantwortung in allen Bereichen der Seelsorge bin ich dem Diözesanrat von Herzen dankbar.“

Bewusst hatte der Diözesanrat einen geistlichen Schwerpunkt in das Zentrum der letzten Vollversammlung gerückt. „Damit schließt sich für uns ein Kreis“, meinte die Vorsitzende des Rates, Elisabeth Eicke. Vor vier Jahren hatte sich der Rat zu Beginn seiner geistlichen Grundlagen versichert: „Wir wollten ein Gremium auf neue Art sein. Der Glaube an Jesus Christus ist das, was uns trägt“, erläuterte Eicke.

Nur vor diesem Hintergrund konnte der Diözesanrat seinen Weg gehen. Dabei hat er die Auseinandersetzung mit strittigen Themen nicht gescheut. Innerkirchlich sprach sich der Rat beispielsweise für die Wiederzulassung von wiederverheiraten Geschiedenen aus, wurde Mitglied im Netzwerk „Diakonat der Frau“ und plädierte für eine Versöhnung der Bischofskonferenz mit dem von katholischen Laien gegründeten Verein „Donum Vitae“, der weiterhin Beratungsnachweise für die Schwangerenkonfliktberatung ausstellt.

Politisch hat sich der Diözesanrat zuletzt gegen die transatlantischen Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den USA und Kanada ausgesprochen. Auch für mehr Humanität in der Flüchtlingspolitik, für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur durch mehr Klimaschutz und die selbstverständliche Teilhabe von behinderten Menschen hat sich der Rat wiederholt ausgesprochen. Dabei ging es auch immer wieder darum, was die Kirche selbst dazu beitragen kann.

Eicke dankte Bischof Trelle besonders „für das Vertrauen, mit dem Sie unsere Arbeit begleitet und möglich gemacht haben.“ Das galt vor allem für einen Prozess, mit dem das Bistum bundesweit zum Vorreiter wurde: der lokalen Kirchenentwicklung und der gemeinsamen Verantwortung von Priestern und Laien in der Leitung und der nachbarschaftlichen Ausrichtung von Gemeinden.

Die letzte Vollversammlung wurde auch zu einer Zäsur: Weder die Vorsitzende Elisabeth Eicke noch ihr Stellvertreter Thomas Liekefett werden dem neuen Rat angehören. „16 Jahre insgesamt, davon sechs als Vorsitzende, sind genug“, betonte Eicke. Auch Liekefett gehörte dem Rat vier Amtsperioden an, war seit 2007 stellvertretender Vorsitzender. Ihre Arbeit würdigte Trelle besonders: „Ohne Sie hätte unsere Kirche von Hildesheim nicht die Entwicklung genommen, auf die wir dankbar schauen können – das ist Ihr Verdienst.“

Der Diözesanrat der Katholiken ist die oberste Vertretung der Katholiken im Bistum Hildesheim. Er berät den Bischof und nimmt zu Fragen des öffentlichen Lebens Stellung. Der Diözesanrat setzt sich zusammen aus Vertretern der Dekanate, kirchlicher Verbände und Berufsgruppen sowie der Orden im Bistum. Der Bischof kann zudem Personen in den Diözesanrat berufen und ernennt einen Bischöflichen Beauftragten. Zurzeit besteht der Diözesanrat aus 42 Mitgliedern. Die Amtszeit beträgt vier Jahre, die neue Periode beginnt Ende Mai.