Bischof Trelle besucht Hildesheimer Synagoge

Von Eickstedt lobt freundschaftliches Verhältnis von Juden und Katholiken

Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat die jüdische Gemeinde in Hildesheim besucht und den Synagogengottesdienst zum Schabbat mitgefeiert. Trelle erwiderte damit nicht nur eine Einladung, die der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Wolf-Georg von Eickstedt, bei der Feier der Domeröffnung im August vergangenen Jahres ausgesprochen hat. Für Trelle war die Mitfeier des Gottesdienstes auch ein Zeichen „unserer besonderen Verbundenheit und Freundschaft“. Bewusst wurden beim Gottesdienst auch die Opfer der Terroranschläge von Paris mit in das Gebet eingeschlossen.

 

 

 

 

 

Im Anschluss würdigte Trelle die Bedeutung des Schabbat: „Es ist ein Tag der Ruhe, der hektische Betriebsamkeit unterbricht – und diese religiöse Errungenschaft ist von großer Bedeutung.“ Einen solchen Tag kennen alle drei großen Weltreligionen: der Islam am Freitag, das Judentum am Samstag und die Christenheit am Sonntag. „Stellen Sie sich vor, es gebe nur noch Werktage“, warf Trelle als Frage auf: „Die Menschheit wäre um eine jahrtausendealte Errungenschaft ärmer.“ Dieser Tag der Ruhe und der Muße dürfe um des gesellschaftlichen Zusammenhangs willen nicht geopfert werden.

Auch Wolf-Georg von Eickstedt lobte das freundschaftliche Verhältnis zwischen der jüdischen Gemeinde und den Katholiken in der Stadt: „Das zeigt allein die Tatsache, dass wir seit Ende 2009 die ehemaligen Räume der katholischen St.-Johannes-Gemeinde als Synagoge und als Zentrum nutzen können.“ Von Anfang an habe man ein Haus der offenen Türen, eine Heimat des interreligiösen Dialogs und der Kultur sein wollen: „Solche Besuche unterstreichen diese Verbundenheit“, betonte von Eickstedt.