Bistum Hildesheim unterstützt Streik fürs Klima

Vertreter der Diözese beteiligen sich am Marsch in Hannover

Ein weiterer Friday for Future: Mittendrin auf dem hannoverschen Opernplatz waren diesmal Bischof em. Dr. Michael Wüstenberg und Dr. Dirk Preuß, Referent für Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Bistum Hildesheim.

Weltweit wurde bereits zum zehnten Mal für mehr Klimagerechtigkeit gestreikt. Hundertausende Menschen gingen wieder überall auf der Welt auf die Straßen, um für ein konsequentes Einhalten der 1,5-Grad-Grenze und den Einsatz von erneuerbaren Energien zu demonstrieren. An den Protesten in Hannover nahmen nach Angaben der Veranstalter von Fridays for Future rund 1.200 Menschen teil. Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hatte im Vorfeld die Christinnen und Christen des Bistums dazu aufgerufen, sich am Streik zu beteiligen und die Bewahrung der Schöpfung einzufordern.

„Wir brauchen ein radikales Umdenken“, betonte der emeritierte Bischof Wüstenberg. „Wir Christen sprechen hier von Umkehr. Wir können es uns nicht leisten, weiter auf Kosten anderer zu leben. Wir dürfen uns nicht länger drücken: So ein entscheidendes Engagement kann und muss Freude machen, weil wir hier wesentliche Dinge gemeinsam verändern können. Aber: Klimagerechtigkeit können wir nur mit starken Koalitionspartnern erreichen, zum Beispiel im Schulterschluss mit der Politik und der Wirtschaft.“

Das Bistum Hildesheim engagiert sich seit vielen Jahren im Umwelt- und Klimaschutz und hat im vergangenen Jahr ein großes Nachhaltigkeitsprojekt ins Leben gerufen. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: Beispielsweise ist der Hildesheimer Dom dank einer entsprechenden Heizungsanlage oder den Einsatz von Ökostrom heute klimaneutral. „Aber das ist nur ein kleiner Ausschnitt für ein riesiges Bistum“, resümiert Dirk Preuß. Gebäude werden energetisch aufgerüstet, Heizungen werden ausgetauscht, auch Pachtverträge werden unter ökologischen Gesichtspunkten überprüft. Es gebe viel zu tun; jetzt müsse man schnell vorankommen.

Der Demonstrationszug führte quer durch die hannoversche Innenstadt. Die Autofahrer nahmen die Verzögerung mit viel Gelassenheit in Kauf. Manche spendeten sogar Beifall.

Auch in vielen anderen Städten des Bistums gab es Aktionen für den Klimaschutz unter dem Motto "People, not Profit", darunter Hildesheim, Göttingen und Braunschweig. Aber auch Lüneburg, Bremerhaven, Bückeburg, Celle, Goslar, Dannenberg, Lehrte und Hameln beteiligten sich an den Protesten. In ganz Deutschland kam es in rund 300 Orten zu Kundgebungen.

Bereits am Vorabend des Streiks hatten die evangelisch-lutherische Marktkirche, die katholische Basilika St. Clemens und die Initiative "Christians for Future" zu einer ökumenischen Andacht in die Aegidienkirche in Hannover eingeladen.