Christ werden

Neue Ordnung des Bistums regelt den Weg Erwachsener zur Taufe

Hildesheim (bph) Was tun, wenn ein Erwachsener katholischer Christ werden möchte? Wie soll man den Weg zur Taufe gestalten? Bischof Norbert Trelle hat zum Jahresbeginn 2013 eine Ordnung in Kraft gesetzt, die den Weg eines Erwachsenen zu Taufe, Erstkommunion und Firmung festlegt. Diese Ordnung ist nun auch als Broschüre erschienen unter dem Titel „Christ werden. Der Katechumenat Erwachsener“.

Taufe als Baby, Erstkommunion als Schulkind und schließlich die Firmung im jungen Erwachsenenalter – einst war dies der klassische Weg, um in die katholische Kirche hinein zu wachsen. Doch in der modernen Gesellschaft finden manche Menschen oft erst als Erwachsene zum Glauben. „Die veränderte Glaubenssituation in unserem Land, die durch das Zusammenwachsen von West- und Ostdeutschland noch deutlicher ins Bewusstsein trat, lässt uns erkennen, dass die Wege des Christwerdens schon lange nicht mehr auf die Kinder- und Jugendzeit begrenzbar sind“, schreibt Bischof Norbert Trelle im Vorwort zur neuen Broschüre.

Seit mehr als zehn Jahren bemüht sich das Bistum Hildesheim darum, den Weg Erwachsener zur Taufe – man nennt dies den Katechumenat – zu ordnen. Dahinter steht auch die Absicht, den beteiligten Pfarrgemeinden und Priestern eine Hilfe zu geben. Bereits 2009 hat Bischof Norbert Trelle daher einen ersten Orientierungsrahmen für den Katechumenat in Kraft gesetzt, zunächst für eine Probezeit von drei Jahren. Die Erfahrungen aus dieser Zeit wurden ausgewertet und flossen in die endgültigen Leitlinien ein, die nun verbindlich gelten sollen.

Der neue Ordnungsrahmen gliedert den Weg eines erwachsenen Taufbewerbers in verschiedene Abschnitte. Nach dem Erstkontakt soll eine Gruppe von Gläubigen den Bewerber in den christlichen Glauben einführen. Im Rahmen eines Gottesdienstes wird der Taufbewerber dann offiziell in den Katechumenat aufgenommen. Bleibt er bei seiner Entscheidung, getauft werden zu wollen, bekennt er dies in einer Zulassungsfeier. Der Bischof erteilt sodann die Erlaubnis zur Taufe, die in der Regel im Ostergottesdienst der Pfarrgemeinde stattfindet. Die Taufe eines Erwachsenen umfasst zugleich die Erstkommunion und die Firmung.

So unterschiedlich wie die Menschen sind auch deren Glaubenswege. Der neue Ordnungsrahmen will daher keine starre Checkliste sein, sondern soll eine Orientierung geben, bei der es auch Ausnahmen geben kann. „Bei der Anwendung dieser Ordnung ist deshalb immer der je richtige Weg im Einzelfall zu suchen“, schreibt dazu der Bischof in seinem Vorwort. Eine Übersicht über die kirchenrechtlichen Grundlagen des Katechumenats rundet die sehr informative Broschüre ab.

Broschüre „Christ werden. Der Katechumenat Erwachsener“ im Internet