Ein halbes Jahrhundert Bildung

Akademie St. Jakobushaus Goslar feierte 50. Geburtstag

Hildesheim/Goslar (bph) Mit Vorträgen und einem Festgottesdienst hat das St. Jakobushaus Goslar, Akademie des Bistums Hildesheim, am 1. Mai seinen 50. Geburtstag gefeiert. Beim Gottesdienst wurden auch die neuen Kreuze für die Zimmer des Hauses vorgestellt und gesegnet.

1954 hat der damalige Pfarrer von Goslar, Josef Winter, das St. Jakobushaus als Gemeindehaus für die St. Jakobigemeinde gekauft. Seit 1958 ist es Akademie der Diözese Hildesheim. Gebaut wurde das Haus 1901 durch den Goslarer Fabrikanten Dr. Rudolf Alberti als eines der ersten repräsentativen Bürgerhäuser auf dem Georgenberg von Goslar. Bis 1954 diente es der Fabrikantenfamilie als Wohnsitz.

Auf die wechselvolle Geschichte des Hauses spielte Dr. Andreas Fritzsche, Direktor des Hauses, bei seiner Begrüßung an. Die Welt verändere sich rasant. Europäische Einigung und Globalisierung verändern auch die Kirchen, so der Direktor. Eine Akademie wie das St. Jakobushaus müsse sich immer wieder neu darauf einstellen.

Wie sie das im letzten halben Jahrhundert getan hat, zeigten Mitarbeiter des Hauses bei einer sehr kurzweiligen Vorführung. Von der Flüchtlingsproblematik in den 50er Jahren über die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus in den 60er Jahren bis hin zur Friedensbewegung und der "Müsli-Generation" spiegelten sich gesellschaftliche Themen in den Angeboten des St. Jakobushauses wider.

Prof. Dr. Klaus Berger vom Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Heidelberg, der in Goslar aufgewachsen ist, kennt das St. Jakobushaus von Anfang an. In seinem Festvortrag "Biblische Beiträge zum Thema sozialer Gerechtigkeit" ging er denn auch kurz auf die Geschichte des Hauses ein. Er erinnerte an die starke Persönlichkeit Josef Winters und zahlreiche Vorträge, die er im St. Jakobushaus gehört hatte: "spannende, trockene und auch begeistert charismatische". Natürlich habe er immer davon geträumt, auch einmal hier stehen und einen Vortrag halten zu dürfen, so Berger. Darum sei er stolz darauf, an dieser Stelle einen Beitrag aus seinem Fach leisten zu dürfen.

Höhepunkt des Festgottesdienstes in der Kapelle des Hauses, der vom Goslarer Dechant Kuno Kohn und dem ehemaligen Akademieleiter Prof. Dr. Joop Bergsma zelebriert wurde, war die Segnung von 100 neuen Kreuzen für die Gästezimmer des Hauses. Entworfen wurden sie von Künstlerin Barbara König-Warneboldt und von Tischler Bernhard Rogoll einzeln in Handarbeit hergestellt. Die Holzkreuze haben an allen vier Enden farbige Glaseinlagen, die in den Farben des Hauses schimmern.

Im Jahre 2003 fanden im St. Jakobushaus 200 Veranstaltungen statt, an denen 3.500 Gäste teilnahmen. Arbeitsfelder sind unter anderem Philosophie und Theologie sowie gesellschaftliche und kulturelle Themen. Das Haus verfügt über 40 modern eingerichtete Einzel- und Doppelzimmer für 65 Personen.