Herausforderung angenommen

Heiner J. Willen wird Akademiedirektor des St. Jakobushaus in Goslar

Hildesheim/Göttingen/Goslar (bph) Heiner J. Willen (56) leitet ab 1. März als Akademiedirektor das Jakobushaus in Goslar, die Katholische Bildungsstätte und Akademie des Bistums Hildesheim. Dazu hat ihn Bischof Norbert Trelle am gestrigen Dienstagabend auf Vorschlag des Beirats des Jakobushaus ernannt. Heiner J. Willen ist zur Zeit Geschäftsführer der khg-Wohnheime im Bistum Hildesheim und Leiter des Katholischen Universitäts- und Hochschulzentrums (khg) in Göttingen. Im Jakobushaus löst er den bisherigen Direktor Dr. phil Dipl. theol Andreas Fritzsche ab, der an die Universität Lüneburg wechselt.

In einem Alter, in dem andere sich auf den Vorruhestand vorbereiten, stellt sich Heiner J. Willen einer neuen Herausforderung. „Das bin ich gewohnt“, sagt der designierte Akademiedirektor lächelnd, wohl wissend, „dass hohe Erwartungen auf mir ruhen“. Er arbeite gerne an Konzepten und freue sich auf die neue Aufgabe in Goslar. In den nächsten Wochen will sich Willen zunächst ein eigenes Bild von der Arbeit des Jakobushaus machen und dann seine Pläne entwickeln. Einen grundsätzlichen Kurswechsel wird es wohl nicht geben, deutet der zukünftige Direktor an. Ihm gehe es darum, die eindeutigen Stärken des Hauses noch weiter heraus zu arbeiten und die Position des St. Jakobushauses als zukünftig einzige anerkannte Heimvolkshochschule im Bistum Hildesheim zu sichern.

Auch unter ihm soll das Jakobushaus ein Ort der geistigen und geistlichen Auseinandersetzung im Bistum bleiben. Darüber hinaus – so Heiner J. Willen – sei selbstverständlich gut denkbar, gemeinsam mit dem Beirat und den pädagogischen Mitarbeitern Weiterbildungsangebote für neue Zielgruppen zu entwickeln. Nach eigenen Worten könnte sich der angehende Direktor zum Beispiel vorstellen, mit anderen Einrichtungen im Bistum Hildesheim bei der Professionalisierung von kirchlichen Mitarbeitern und Ehrenamtlichen noch stärker zusammen zu arbeiten.

Heiner J. Willen wurde 1951 in Sögel im Emsland geboren und wuchs in Papenburg auf, wo er 1969 Abitur machte. Danach studierte er bis 1974 Sozialwissenschaften an der Universität Göttingen und schloss als Diplom-Sozialwirt ab. Parallel erwarb er im Fernstudium die kirchliche Lehrerlaubnis für katholische Religion an Grundschulen und in der Sekundarstufe. Er unterrichtete danach auch in Schulen, aber nie hauptberuflich.

Nach dem Studium wurde Heiner J. Willen in Bielefeld Referent für die Seelsorgeregion Minden-Ravensburg-Lippe im Erzbistum Paderborn und wechselte 1980 in das Bistum Hildesheim. Bis 1997 leitete er die Katholische Bildungsstätte St. Martin in Germershausen. Danach war er zwei Jahre lang Mitarbeiter der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Lande Niedersachsen mit Sitz in Hannover. 1999 übernahm Heiner J. Willen in Göttingen die Geschäftsführung der Wohnheime der Katholischen Hochschulgemeinden (khg) im Bistum Hildesheim. Die Wohnheime in Hildesheim, Braunschweig und Göttingen hat er sehr erfolgreich umgebaut und saniert, so dass sie von den Studierenden wieder angenommen werden. Im Jahre 2002 kam noch die Leitung des Katholischen Universitäts- und Hochschulzentrums (khg) in Göttingen hinzu.

Berufsbegleitend hat sich Heiner J. Willen zum Ausbilder in personzentrierter Gesprächsführung der Gesellschaft für wissenschaftliche Gesprächsführung (GwG) und der Deutschen Gesellschaft für Pastoral-Psychologie (DGfP) weiter gebildet. Außerdem ist er Supervisor DGfP und Psychotherapeut nach dem Heilpraktikergesetz.

Frei mitgearbeitet hat Heiner J. Willen unter anderem als Referent beim Bundesamt für den Zivildienst in Köln, beim Landessozialamt Niedersachsen in Hildesheim und in Ausbildungskursen beim Institut der Orden. Von 1986 bis 1996 war der angehende Akademiedirektor Autor und Sprecher beim Norddeutschen Rundfunk. In Göttingen engagiert sich Willen in den Vorständen des Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Göttingen sowie der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit (GCJZ). Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des Edith-Stein-Kreises Göttingen.

Heiner J. Willen lebt mit zwei seiner fünf Kindern in Germershausen/Eichsfeld.

Das St. Jakobushaus in Goslar ist Akademie, Bildungsstätte und Heimvolkshochschule im Bistum Hildesheim. Gebaut wurde das Haus 1901 durch den Goslarer Fabrikanten Dr. Rudolf Alberti als eines der ersten repräsentativen Bürgerhäuser auf dem Georgenberg von Goslar. Bis 1954 diente es der Fabrikantenfamilie als Wohnsitz. Als die Villa Alberti zum Verkauf angeboten wurde, entschloss sich die St. Jakobigemeinde Goslar, diese als Gemeindehaus zu erwerben. Die prächtige Villa heißt seither St. Jakobushaus und wird seit 1958 als Bildungshaus genutzt. In den Jahren 1974/75 wurde das St. Jakobushaus zum ersten Mal erweitert. Ein zweiter Erweiterungsbau konnte 1985/86 errichtet werden. Gleichzeitig entstand ein Gästehaus mit zwölf Zimmern.

Das St. Jakobushaus bietet ein breites Spektrum an Tagungen und Weiterbildungen unter anderem auf den Gebieten Philosophie und Theologie sowie zu gesellschaftlichen und kulturellen Themen an. Das Haus verfügt über 40 zeitgemäß eingerichtete Einzel- und Doppelzimmer für 65 Personen und ist mit modernster Tagungstechnik ausgestattet.