Keine Welt ohne Leid

Bischof Trelle eröffnete den Aschermittwoch der Künstler 2013 mit Lilian Moreno Sánchez

Hildesheim (bph) Mit zahlreichen Gästen hat der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Sonntagabend, 17. Februar, im Hildesheimer Roemer- und Pelizaeus-Museum den diesjährigen Aschermittwoch der Künstler mit Werken von Lilian Moreno Sánchez eröffnet. Die Arbeiten der Augsburger Künstlerin sind unter dem Titel „Tengo sed – mich dürstet“ bis zum 7. April zu sehen.

 

„Mich dürstet“ sprach Jesus am Kreuz, so beschreibt es die Bibel. Sánchez hat diesen Ausspruch zum Titel ihrer Ausstellung gemacht, in der sie mit Stoffspitzen, handgeschriebenen Textpassagen und Fragmenten eines Bildes spielt, sie zerschneidet und neu zusammenfügt und in großformatigen Zeichnungen auf die Anatomie des Menschen anspielt. „Mich dürstet. Dies war der verzweifelte Ausruf Jesu am Kreuz, der zeigt, dass er nicht als Held über dem Leiden stand“, deutete Bischof Norbert Trelle bei der Eröffnung der Ausstellung den Titel. Diese Ausstellung verweist nach Trelles Worten auf das nie enden wollende Leiden des Menschen und damit auf die Botschaft des christlichen Glaubens in der heutigen Zeit. „Eine Welt ohne Leiden gibt es nicht“, so der Bischof weiter. Sánchez fordere mit ihrem Werk zu einer persönlichen Stellungnahme dazu heraus.

Prof. Dr. Michael Brandt, Direktor des Dom-Museums und einer der Kuratoren der Ausstellung, wies auf das Nebeneinander der Bilder zu den Bernwardtüren hin. Auch dort seien Szenen des Leides abgebildet. „Dieses Nebeneinander entfaltet eine irritierende Wirkung“, so der Direktor. Ein Gedanke, den auch Prof. Dr. Regine Schulz, Leitende Direktorin und Geschäftsführerin des Roemer- und Pelizaeus-Museums, in ihrem Grußwort aufgriff. „Kommen Sie wieder und schauen Sie sich dieses interessante Nebeneinander in Ruhe an!“

Lilian Moreno Sánchez wurde 1981 in Buin in Chile geboren. Sie studierte Kunst zunächst in ihrem Heimatland, dann ab 1996 an der Akademie der bildenden Künste in München und lebt heute in Augsburg. In ihrem Werk setzt sich Lilian Moreno Sánchez immer wieder mit christlichen Themen auseinander. Engel, Menschwerdung oder Marienbilder und der Leidensweg Christi sind Gegenstände ihrer Arbeiten, die oft von der Auseinandersetzung mit den Werken Alter Meister geprägt sind.

Kuratoren des Aschermittwoch der Künstler sind Prof. Dr. Michael Brandt, Direktor des Dom-Museums und Prof. Gerd Winner von der Akademie der Künste in München.

Information:
Aschermittwoch der Künstler 2013: Lilian Moreno Sánchez: „Tengo sed – mich dürstet“,
Roemer- und Pelizaeus-Museum, Am Steine 1-2, 31134 Hildesheim,
19. Februar bis 7. April 2013, Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr