Naturwärme für den Dom

Bistum Hildesheim unterschrieb Vertrag mit der EVI Energieversorgung Hildesheim

Hildesheim (bph) Der Hildesheimer Dom und die Gebäude des Domhofs sollen bald mit Naturwärme beheizt werden. Einen entsprechenden Liefervertrag haben der Hildesheimer Weihbischof Hans-Georg Koitz sowie Diözesanbaumeister Norbert Kesseler am Dienstag im Bischöflichen Generalvikariat mit Michael Bosse-Arbogast, dem Kaufmännischen Geschäftsführer und René Hußnätter, dem Leiter des Bereiches Markt der „EVI Energieversorgung Hildesheim“ unterschrieben.

Damit werden der Dom und die umliegenden Gebäude am Domhof an das geplante Holzheizkraftwerk der EVI angeschlossen. 90 Prozent der Energie kommen dann aus Holzhackschnitzeln, lediglich zehn Prozent aus Erdgas. Die Energie stammt damit zum größten Teil aus regenerativen Quellen.

Damit habe das Bistum nun eine gewisse Pionierfunktion in Sachen regenerative Energien, freute sich Weihbischof Hans-Georg Koitz. „Wir unterstützen dieses Pilotprojekt gerne“, so der Weihbischof, „weil wir wissen, dass wir eine Vorbildfunktion haben und hoffen, damit einen Impuls in die Pfarrgemeinen geben zu können.“

Zunächst sind drei Anschlussstellen geplant: am Josef-Godehard-Haus, am Kapitelhaus und dem Bischöflichen Gymnasium Josephinum. Die Anschlüsse werden über den Hückedahl verlegt. Der Beginn der Wärmeversorgung ist für den Oktober dieses Jahres geplant. Die Gebäude werden bis zur Fertigstellung des Holzheizkraftwerkes und des Netzes temporär über eine dezentrale Wärmeerzeugungsanlage vor Ort versorgt. Endgültig angeschlossen werden die Gebäude dann je nach dem Fortschritt der Sanierungsmaßnahmen am Dom im Jahr 2011. Wenn diese Gebäude am Netz sind, können nach Angaben der EVI durch die Naturwärme bei einem Wärmeabsatz von 3,8 Millionen kWh zukünftig jährlich 855 Tonnen CO2 eingespart werden! Die bisherigen CO2 Emissionen liegen bei 950 Tonnen. Zukünftig werden es nur noch 95 Tonnen sein.

In einem zweiten Schritt sollen dann alle Gebäude des Domhofes angeschlossen werden, zusätzlich die Marienschule, das Schul-Kolleggebäude und die Kreuzkirche.

Mit ihrem Holzheizkraftwerk will die EVI nach eigenen Angaben insgesamt 20 Millionen kWh Wärme und 3,6 Millionen kWh Strom pro Jahr absetzen. Im Vergleich zu einer Wärmeerzeugung auf Erdgasbasis werden mit dem Projekt „Wärmeversorgung Hildesheim“ jährlich 4500 Tonnen CO2 eingespart. Bisher entstehen etwa 5000 Tonnen CO2. Zukünftig werden es nur noch rund 500 Tonnen sein. Michael Bosse-Arbogast ist begeistert von der Höhe der CO2-Einsparungen „Die EVI initiiert da ein ökologisch hervorragendes Projekt für Hildesheim, das sich auch noch wirtschaftlich für unsere Kunden rechnet“, freut sich der Kaufmännische Geschäftsführer, „die CO2-Bilanz ist prima und das Ganze wird auch fast ausschließlich mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben.“

Die EVI will ab April dieses Jahres die neuen Leitungen verlegen, der Baubeginn des Kraftwerkes ist für Juni 2010 geplant. Der Energieversorger wird insgesamt elf Millionen Euro investieren, sieben Millionen Euro für das Holzheizkraftwerk und vier Millionen Euro für das Leitungsnetz.