Niels-Stensen-Haus wird im September 2007 geschlossen

Alternative Nutzungskonzepte versprachen keine Rettung

Hildesheim/Lilienthal (bph) Das Niels-Stensen-Haus in Lilienthal-Worphausen, Bildungshaus der Diözese Hildesheim, wird zum 30. September 2007 geschlossen. Der Versuch, dieses Haus durch ein alternatives Nutzungskonzept zu retten, ist gescheitert.

Die Schließung des Hauses war bereits im Dezember 2003 in der Strukturplanung des Bistums "Eckpunkte 2020" für den Fall beschlossen worden, dass das Haus nicht alternativ genutzt werden kann. Ein solches alternatives Nutzungskonzept haben führende Mitarbeiter des Niels-Stensen-Hauses Mitte April im Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim vorgelegt. Das Konzept sah den Umbau des Hauses zu einem Gästehaus für mobilitätseingeschränkte Menschen vor. Die Bildungsstätte sollte in reduzierter Form weitergeführt werden.

Dieses Konzept konnte nach sorgfältiger Prüfung nicht überzeugen. Zum einen hätte das Bistum 500.000 Euro in den Umbau investieren müssen. Zum anderen läge der Zuschussbedarf über Jahre hinweg bei 103.000 bis 206.000 Euro pro Jahr. Das in "Eckpunkte 2020" definierte Ziel, den Zuschuss ganz zu streichen, ist damit nicht erreichbar, wie PD Dr. Jörg-Dieter Wächter, Leiter der Hauptabteilung Bildung und in dieser Funktion Kuratoriumsvorsitzender des Niels-Stensen-Hauses, erläutert. Außerdem hätte auch bei der Umsetzung dieses Konzeptes Personal entlassen werden müssen.

Das Haus wird nun bis Ende September 2007 weiter geführt. Eine frühere Schließung kommt aus Gründen des Rationalisierungsschutzes nicht in Frage. Von der geplanten Schließung sind 25 Arbeitsplätze betroffen.

Bereits in den nächsten Monaten werden Gespräche zwischen dem Generalvikariat und den Mitarbeitern und deren Vertretung geführt. Ziel sei, so Wächter, möglichst viele der Mitarbeiter in andere Arbeitsverhältnisse zu übernehmen oder zu vermitteln. Außerdem wird über Abfindungen gesprochen. Über die Zukunft des Gebäudes samt Grundstück wurde noch nicht entschieden.

Wächter bedauert diese Entwicklung zutiefst. Angesichts der finanziellen Situation des Bistums habe es aber keine andere Wahl gegeben.

Das Niels-Stensen-Haus hat zur Zeit einen Haushalt von rund 1,8 Millionen Euro pro Jahr. Davon trägt das Bistum Hildesheim rund 430.000 Euro. Das Land Niedersachsen beteiligt sich mit 350.000 Euro pro Jahr.