Quer flöten – geradeaus handeln

Thomas Huber wird am 8. März in Hildesheim zum Diakon geweiht

Hildesheim (bph) Im Konzert der Seelsorge erklingt im Bistum Hildesheim bald auch eine Querflöte: Thomas Huber (31) wird am Samstag, 8. März, um 10 Uhr im Hildesheimer Dom von Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger zum Diakon geweiht. Im Jahre 2009 folgt dann die Priesterweihe. Vor seinem Theologiestudium hat der Priesteramtskandidat bereits ein Studium zum Orchestermusiker absolviert. Sein Instrument – die Querflöte!

Thomas Huber hat immer wieder die Perspektive gewechselt – fachlich und auch geographisch. So stammt der hoch gewachsene Mann eigentlich aus dem Erzbistum Freiburg. 1976 wurde er in Karlsruhe geboren und wuchs in Bühl bei Baden-Baden auf, wo er sich in der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul engagierte. „Ich war nicht superfromm“, erinnert sich Huber heute. Doch Ministrant war der Sohn einer Beamtenfamilie allemal. In Bühl, am Rande des Schwarzwalds, machte Thomas Huber 1996 auch sein Abitur und absolvierte danach den Wehrdienst. Sein „Gewehr“ war schon damals die Querflöte, denn der musikalische Soldat leistete seinen Grundwehrdienst im „Luftwaffenmusikcorps 2“ ab.

Danach zog es den jungen Mann an die Universität nach Freiburg, wo er Orchestermusik mit dem Fach Querflöte studierte. Seit 2003 darf sich Huber „Diplom-Orchestermusiker“ nennen.

Die Musik war und ist die große Leidenschaft des angehenden Hildesheimer Priesters, doch sie füllte sein Leben nicht aus. „In den letzten Jahren vor meinem Musikdiplom habe ich mich intensiv mit dem Glauben beschäftigt“, erinnert sich Huber heute und findet für seine Berufung einen schönen Vergleich: „Da war plötzlich eine Akte auf meinem Tisch, die ich abarbeiten musste.“

Entschlossen und ohne Umwege schlug Huber daher 2003 den Weg zum Priester ein – und in ein anderes Bistum. Da er sich für die Spiritualität der Jesuiten interessierte, bewarb er sich an der Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt, die von verschiedenen Bistümern getragen wird, unter anderem auch von Hildesheim. Da er sich zugleich als Priesteramtskandidat für ein Bistum entscheiden musste, wollte er die Regenten der Priesterseminare in den verschiedenen Bistümern anrufen. Der erste, der sich meldete, war der damalige Hildesheimer Regens Dr. Walter Kalesse. „Er selbst und auch das, was er mir über das Bistum erzählte, war mir sehr sympathisch“, weiß Huber noch heute. Kurzum: Das Bistum Hildesheim hatte einen neuen Priesteramtskandidaten.

Bis zu seinem Theologiediplom im Oktober 2007 studierte der Bühler dann in Frankfurt. Lediglich 2005 zog es ihn für ein Jahr an das theologische Heythrop College der University of London, „der Sprache wegen“. Nach seiner Weihe zum Diakon absolviert der Theologe und Musiker sein Diakonatsjahr in Buchholz in der Nordheide und wird dort die Aufgaben eines Diakons erfüllen, unter anderem taufen und beerdigen. Der Weihekandidat freut sich dabei besonders auf die liturgischen und katechetischen Aufgaben. Wenn noch Zeit bleibt, will Huber viel lesen, Schach spielen oder sich mit moderner Kunst beschäftigen. Seiner großen Leidenschaft, der Musik, bleibt er aber treu: Drei bis vier Stunden pro Woche will Huber auch in Zukunft der Querflöte widmen!