Reiche Frucht bringen

Abbé Alain Gilbert Sioulobo aus dem Senegal besucht das Bistum Hildesheim

Hildesheim (bph) „Macht euch auf und bringt Frucht“ lautet das diesjährige Motto des Monats der Weltmission, den das katholische Hilfswerk „missio“ jeden Oktober ausruft. Der senegalesische Priester Alain Gilbert Sioulobo (32) hat diese Aufforderung aus der Bibel wörtlich genommen und kämpft in seinem Heimatland für bessere soziale und religiöse Bedingungen. Zurzeit ist Sioulobo auf Einladung von „missio“ im Bistum Hildesheim zu Gast und berichtet von seinen Erfahrungen, um auf den Weltmissionssonntag am 23. Oktober einzustimmen.

Nur selten macht der Senegal international Schlagzeilen. Das ist an sich eine gute Nachricht, denn es bedeutet, dass dieses Land bislang von Kriegen und ethnischen Konflikten weitgehend verschont blieb. Dennoch ist der Senegal an der Westspitze Afrikas alles anderer als ein Paradies: Er zählt zu den ärmsten Staaten dieses Kontinent, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Unbildung, Krankheiten und alte Traditionen – wie zum Beispiel die Genitalverstümmelung von jungen Mädchen – hemmen den Fortschritt.

Dagegen will Alain Gilbert Sioulobo etwas tun. Schon kurz nach seiner Priesterweihe im Dezember letzten Jahres hat Jean-Baptiste Bassène, der Bischof von Kolda – einer Diözese im Süden des Senegal – den engagierten jungen Priester zu seiner „rechten Hand“ gemacht und zum Diözesandirektor der sozialen Werke in der Diözese Kolda ernannt. In dieser Position will Sioulobo Seelsorge und Caritas miteinander verbinden, „die gute Nachricht bezeugen und für Gerechtigkeit und Frieden arbeiten“. Beides gehört nach seiner Überzeugung zusammen. In der Bischofsstadt Kolda der noch recht jungen Diözese, die erst 1999 vom damaligen Papst Johannes Paul II. gegründet wurde, baut er zurzeit ein Sozialzentrum auf, das bereits über eine Bibliothek und eine Druckerei sowie Schlafgelegenheiten verfügt und in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden soll. Von dort aus will er die zahlreichen sozialen Initiativen in seinem großen Bistum koordinieren und unterstützen. Die Menschen sollen nach seinem Willen möglichst bald selbstständig werden in der Seelsorge und sich selbst helfen können. Dabei hilft ihm das Hilfswerk „missio“, das in den letzten Jahren den Aufbau des Sozialzentrums in Kolda mitfinanziert hat.

Von all diesen Projekten will Sioulobo erzählen, wenn er in den kommenden Tagen Schulen und Pfarrgemeinden im Bistum Hildesheim besucht. Zu sehen und zu hören ist der junge Priester unter anderem am Samstag, 8. Oktober, im ökumenischen Zentrum St. Stephanus in Lüneburg. Dort wird er um 17.15 Uhr eine Familienmesse feiern. Am Sonntag, 9. Oktober, wird der Monat der Weltmission im Bistum Hildesheim mit einer Messe in St. Laurentius um 11 Uhr offiziell eröffnet. Danach ist eine Begegnung im Gemeindehaus geplant. Schülerinnen und Schüler der katholischen Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover werden den Priester dann am Montag, 10. Oktober, kennen lernen, bevor er das Bistum am Dienstag wieder verlässt.

Das internationale katholische Hilfswerk „missio“ unterstützt die katholische Kirche in mehr als 90 Partnerländern in Afrika, Asien und Ozeanien. Mit jährlich rund 70 Millionen Euro finanziert das Hilfswerk mehr als 2.000 Projekte, darunter den Aufbau der kirchlichen Infrastrukturen. Zum diesjährigen Weltmissionssonntag am 23. Oktober bittet das Hilfswerk um Spenden, mit denen es die rund 1.000 ärmsten Diözesen der Erde unterstützt.

Das Hilfswerk "missio" im Internet