Schrott, Stahl und Seelsorge

Bischof Norbert Trelle besuchte das Unternehmen „Peiner Träger“

Peine (bph) Stahl ist nicht gleich Stahl. Je nach Verwendung weist er unterschiedliche Reinheitsgrade auf. Dies und anderes lernte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle am Mittwochmittag bei seinem Informationsbesuch im Hauptwerk der „Peiner Träger“ in Peine – einem Unternehmen der Salzgitter Stahl GmbH. Trelle sprach mit Vorstandsmitglied Dr. Roger Schlim.

Stahl hat nach Schlims Worten zahlreiche Vorteile gegenüber Holz. So kann dieser Werkstoff nahezu vollständig wieder verwertet werden. Fast jeder Schrott lässt sich einschmelzen und damit für neue Aufgaben verwenden. Bei Baustahl sind sogar Beimischungen anderer Metalle erlaubt. Sie erhöhen die Festigkeit der Träger, wie Roger Schlim dem überraschten Bischof verriet, der in Begleitung des Peiner Pfarrers Thomas Blumenberg und des Braunschweiger Dechanten Propst Reinhard Heine nach Peine gekommen war.

Die Deutschen haben nach Ansicht des Vorstandsmitglieds eine ambivalente Sichtweise auf den Werkstoff Stahl. Viele denken dabei zuerst an Kriegsgeräte, aber auch an die Stahlkrise vergangener Jahrzehnte, Massenentlassungen und Arbeitslosigkeit. In anderen Ländern ist das nach seinem Eindruck ganz anders, und so wünscht sich Schlim, dass die Menschen auch in Deutschland ein emotionaleres Verhältnis zum vielseitigen Baustoff Stahl entwickeln.

Der Besuch des Bischofs stand im Zusammenhang mit seiner Visitationsreise in das Dekanat Braunschweig. Seit Beginn des Monats bis in den Februar hinein besucht Norbert Trelle alle Pfarrgemeinden und Einrichtungen des Dekanates und führt Gespräche mit den Mitarbeitern und Gläubigen. Der Bischof will dabei auch öffentliche Einrichtungen kennen lernen und sich mit Vertretern aus Staat, Wirtschaft und Kirchen treffen. So stehen auf dem Besuchsprogramm unter anderem noch Gespräche mit den Bürgermeistern von Peine und Wolfenbüttel sowie dem Braunschweigischen Landesbischof Friedrich Weber.

Das Dekanat Braunschweig umfasst den Raum Braunschweig, Wolfenbüttel und Peine mit zehn Pfarrgemeinden, zu denen rund 68.000 Katholiken gehören.