"Vergiss die Armen nicht"

Rund 2500 Jugendliche feierten mit Bischof Norbert Trelle die Chrisammesse

Sich Armen und Benachteiligten zuzuwenden, dazu forderte Bischof Norbert Trelle die rund 2500 Jugendliche auf, die an der Chrisammesse in der Hildesheimer Basilika St. Godehard teilgenommen haben.

Ob von der Nordseeküste oder aus dem Harz, von der Weser oder aus der Heide – aus dem gesamten Gebiet des Bistums Hildesheim waren Jugendliche angereist, um mit dem Bischof die Chrisammesse zu feiern. Die Messe am Vorabend des Gründonnerstags ist seit vielen Jahren der zentrale Jugendgottesdienst im Bistum. Darin werden traditionell die heiligen Öle geweiht, die bei der Sakramentenspendung in der katholischen Kirche eine besondere Rolle spielen: das Katechumenenöl wird bei der Taufe verwendet, Chrisamöl bei Taufe, Firmung, Priester- und Bischofsweihe und das Krankenöl bei der Krankensalbung.

In seiner Predigt ging Trelle auf die Namensfindung des neuen Papstes ein. „Als absehbar war, dass der argentinische Kardinal die notwendigen Stimmen bei der Papstwahl bekam, umarmte ihn sein Freund, der brasilianische Kardinal Claudio Hummes und flüsterte ihm zu: Vergiss die Armen nicht. Da entschloss sich Kardinal Jorge Bergoglio in Erinnerung an den Heiligen Franz von Assisi dazu, als Papstname Franziskus zu wählen“, zitierte Trelle aus einem Presseartikel. Denn der große Heilige habe nicht nur selbst den Reichtum gegen die Armut vertauscht, sondern sich immer auch für die Armen eingesetzt. Trelle ermahnte die Gläubigen - junge und alte -, auch selbst die Armen nicht zu vergessen. Er machte deutlich, dass damit nicht nur die materielle Armut gemeint sei. „Auch wenn in der Schule Mitschüler gemobbt oder ausgegrenzt werden, ist das eine Form von Armut. Da seid ihr gefordert, diese Armen und Benachteiligten nicht zu vergessen und euch ihnen zuzuwenden“, mahnte Trelle.

Bereits vor dem Gottesdienst hatte der Bischof die Schirmherrschaft für die 72-Stunden-Aktion der katholischen Jugend im Bistum Hildesheim übernommen. Sie steht unter dem Motto: „Uns schickt der Himmel“. Als symbolischen Auftakt ließen Bischof und Jugendliche hunderte Ballons in den Himmel steigen. Diese Aktion passe gut zum Aufruf „Vergiss die Armen nicht“, so der Bischof. Vom 13. bis 16. Juni sollen Projekte umgesetzt werden, die sonst niemand in Angriff nehmen würde, weil kein Geld da sei oder andere es nicht für nötig hielten. „Da steht ihr voll auf der Linie unseres Papstes, in dem ihr ganz praktisch helft“, lobte Trelle. Bereits bei der Aktion vor fünf Jahren hatte er verschiedene Projekte besucht: Aufbau von Spielgeräten, Baumpflanz- oder Sanierungsarbeiten. „Auch in diesem Jahr werde ich in den drei Tagen der Aktion unterwegs sein und Euch besuchen“, versprach er den Jugendlichen.