Weihbischof hinter Gittern
Diözesanadministrator Hans-Georg Koitz besuchte die JVA in Hildesheim
Hildesheim (bph) Weihbischof Hans-Georg Koitz stattete am Montagmittag der Justizvollzugsanstalt für Frauen in Hildesheim einen Besuch ab. Er sprach mit der Anstaltsleitung und anschließend auch mit Inhaftierten.
„In Fragen der Konfession kennt unser Gefängnis keine Mauern und Schranken“, sagte Petra Huckemeyer, als stellvertretende Leiterin der JVA Vechta auch zuständig für die Abteilung in Hildesheim. Zu den 14-tägigen ökumenischen Gottesdiensten erschienen fast die Hälfte der inhaftierten Frauen, bestätigte die Pastoralreferentin der JVA, Jutta Johannwerner. Die Anstalt bietet 66 Plätze in der Strafhaft sowie fünf in Untersuchungshaft.
Die meisten der Frauen seien wegen Eigentumsdelikten hier, berichtete Huckemeyer dem Weihbischof. Ein hoher Anteil der Frauen sei suchtkrank. Viele von ihnen erlebten den Aufenthalt im Gefängnis als einer Zeit der Ruhe und Pause, jede dritte sei außerhalb der Mauern ein Opfer von Gewalt geworden. Die durchschnittliche Verweildauer betrage sechs Monate. „Wir wollen die Menschen begleiten und ihnen neue Wege aufzeigen“, sagte die Leiterin der Hildesheimer Abteilung, Andrea Marsal. Ganz wichtig sei die Kommunikation der 39 Bediensteten mit den Frauen. Die prägende Idee dahinter: „Das sind keine schlechten Menschen und irgendwann auch wieder unsere Nachbarn.“
Der Weihbischof kam in Begleitung von Domkapitular und Stadtdechant Wolfgang Osthaus. Als Diözesanadministrator besucht Koitz zur Zeit die katholischen Gemeinden sowie verschiedene Einrichtungen im Dekanat Hildesheim.