Lange Tafel

Lange Tafel in Hildesheim am 29. Juni 2019

Die lange Tafel war die große Geste einer einwöchigen Veranstaltungsreihe rund um das Thema „Paulus“ in Hildesheim. Menschen aus der ganzen Stadt und Region waren eingeladen, sich an die Tische zu setzen und Gastfreundschaft und ein Zeichen des Willkommens von Seiten der Kirchen zu erleben. Außerdem sollte ein Raum für Begegnungen entstehen: Begegnungen zwischen den Menschen, die dort zusammenkamen, Begegnungen zwischen Gemeindemitgliedern und kirchenfernen Menschen und die Begegnung zwischen Gott und den Menschen. 

Durch neue und außergewöhnliche Formen können auch Menschen von Kirche und Glauben angezogen werden, die durch bisherige Formen noch keine Anknüpfungspunkte gefunden haben. Aber auch die, die schon in Kontakt mit Glauben und Kirche stehen, haben die Möglichkeit, Inhalte sinnhaft anders und durch eine ganzheitliche Auseinandersetzung neu zu erleben. Des Weiteren werden durch eine ökumenische gemeinsame Mitwirkung von vielen Gemeinden und Einrichtungen neue Begegnungen und Kontakte auch innerhalb der Kirche gefördert und das ökumenische Miteinander gestärkt. 

 

  • Wie lautet die Take Home Message?

Glauben und Kirche kann modern und ansprechend sein. Es macht Spaß, dabei zu sein. Es wird erlebt, wie sich in entspannter und wertschätzender Atmosphäre mit tieferen Themen und Fragen des Lebens auseinandergesetzt werden kann. Glaube wird persönlich und hat etwas mit dem Leben zu tun. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Angenommenseins erhält für diesen Abend einen Ort und weckt vielleicht die Neugierde nach mehr.

 

  • Für wen ist die Tafel?

Für alle Einwohner der Stadt oder Region, „kirchenferne“ und „kirchennahe“ Menschen. Durch ein vielfältiges Programm können verschiedene Altersgruppen angesprochen werden.

 

  • Das Besondere:

Nicht eine Gruppe oder Organisation lädt ein, sondern evangelische, katholische und freikirchliche Gemeinden und Einrichtungen werden gebeten, jeweils Tische zu übernehmen, die sie als Gastgeber decken und für die sie mit Essen verantwortlich sind.

Wasser, Wein und Brot werden zentral organisiert, sowie ein musikalisches oder kulturelles Begleitprogramm.

 

Organisation der langen Tafel:

Es wird eine Steuerungsgruppe (ökumenisch) gebildet, die plant und entscheidet wo, wann und wie die Tafel stattfinden soll. (drei bis sechs Personen)

  • Wichtig ist die Klärung, wie die Finanzen aufgeteilt werden.
  • Wichtig ist die Klärung bei einer größeren Gruppe, wer leitet und wer welche Verantwortung trägt.

zu organisierende Details:

  • Ort und Datum festlegen, auf parallele Veranstaltungen achten
  • Straßensperrung
  • Information der Anwohner
  • Tische und Bänke
  • Wasser, Wein, Brot
  • Toiletten
  • Müll
  • Backstage Bereich, wo Getränke und Essen ausgeteilt werden
  • Tisch-Schilder für die Gemeinden, damit sie wissen für welche sie zuständig sind,
  • eventuell Einladung der Bischöfe, Dechanten und des Bürgermeisters

mögliches Rahmenprogramm:

  • Musiker in den Gemeinden oder Uni und Schulen anfragen
  • Bibelgeschichten- Erzähler*innen
  • Interessante Persönlichkeiten (z.B. Pater Herwartz)

Gastgeber*innen gewinnen

Ausgehend von der Steuerungsgruppe werden Gemeinden und Einrichtungen eingeladen, sich an der Tafel zu beteiligen.

  • per Pfarrbrief frühzeitig den Termin bekannt geben
  • im Dies Communis werden die hauptamtlichen MitarbeiterInnen informiert mit     der Bitte, die Leute vor Ort anzusprechen
  • Einladung per Brief mit allen wichtigen Informationen (die Gemeinden sind zuständig für Essen, Deko und Geschirr)
  • ein inhaltlicher Vorbereitungsabend
    (Wie kann es ein Ort werden, bei dem es um mehr geht als um Essen und  Trinken? Wie kann es zu einem Segens- Ort werden?)
  • ein organisatorischer Vorbereitungsabend, kurz vor der Tafel

Werbung:

  • Flyer/Postkarten/Plakate     
    • in den Gemeinden verteilen
    • in der Stadt verteilen
  • Homepage
  • Buswerbung oder anderes
Im Bild: Tanja Flentje, Referentin für für Menschen mit Behinderung / Kultur der Inklusion

Infobriefe, Einladungen, Text für Gemeindebriefe und Inhalte der Vorbereitungsabende können angefordert werden:

Tanja Flentje
Tel. (05121) 307-312
tanja.flentje(ät)bistum-hildesheim.de

In einem Geist der Vielfalt vereint

Evangelische und katholische Christen feiern gemeinsamen Abend an Langer Tafel in Hildesheim

Als Geste der Gastfreundschaft und des Willkommens hatten die Hildesheimer Kirchen zu einer Langen Tafel in die Burgstraße unterhalb der Michaeliskirche eingeladen. Etwa 500 Menschen haben sich Samstagabend an den Tischen eingefunden, um miteinander zu essen und zu feiern.

An 61 Bierbänken saßen sich Jung und Alt gegenüber. „Das ist ein großartiges Bild hier in der Burgstraße. Kirche in Hildesheim ist vielfältig und bunt und stark“, freute sich Superintendent Mirko Peisert über die gute Resonanz. 31 evangelische und katholische Gemeinden, Einrichtungen und Institutionen traten als Gastgeber an den Tischen auf. Ein ökumenisches Vorbereitungsteam hatte die Idee für das Event, welches im Rahmen des Hildesheimer Paulusfestes stattfand. Ein Rahmenprogramm durch den Posaunenchor von St. Michaelis und Gitarrenmusik von Solisten sorgte für die musikalische Unterhaltung.

Peisert wertete den Erfolg der Veranstaltung als Zeichen für das gute ökumenische Miteinander in Hildesheim. Sein katholisches Gegenüber, Dechant Wolfgang Voges, lobte die „wohltuende Gemeinschaft“ und betonte, die Erfahrung des Miteinanders sei „Sammlung und Sendung“ zugleich. Auch der evangelische Landesbischof Ralf Meister und Bischof Dr. Heiner Wilmer unterstrichen die Wichtigkeit, in der Ökumene weiter voran zu schreiten. „Die vielen unterschiedlichen Farben an den Tischen sind ein schönes Symbol dafür, dass wir in einem Geist der Vielfalt vereint sind“, sagte Meister. Bischof Wilmer forderte, über konkrete Schritte nachzudenken, wie Ökumene zu einem größeren Frieden in der Gesellschaft beitragen könne.