Tag der Inklusion am 18. März in Hildesheim

Am Samstag, 18. März, fand der Begegnungstag der Seh- und Hörgeschädigten in Norddeutschland statt. Der Tag stand unter dem Motto „Glauben geht!“ zum Godehardjahr im Bistum Hildesheim. Es war die erste Veranstaltung des Bistums zu den Aktionsmonaten Inklusion „Darum!“ von März bis September.

Treffpunkt war an diesem Tag der Domhof in Hildesheim und die Aula des Gymnasiums Mariano-Josephinum. Bevor alle Teilnehmer zum Gottesdienst gingen, gab es einen Stehkaffee. Hier begrüßten sich Freunde und Bekannte herzlich nach der langen Coronazeit.

Der Gottesdienst wurde gemeinsam mit Hör- und Sehgeschädigten im Dom mit Weihbischof Bongartz und Diakon Faupel gefeiert. Für die Hörgeschädigten waren zwei Dolmetscher vor Ort, die die Heilige Messe gebärdet haben. Auch Gemeindemitglieder trugen ihren Teil bei. Margritta Appelhans, Referentin für Sehgeschädigte, übernahm die Lesung und einige Gehörlose trugen die Fürbitten vor.

Nach dem Gottesdienst ging das Programm in der Aula des Gymnasiums weiter. Diakon Michael Faupel, Diözesanbeauftragter für Menschen mit Hörschädigung, Elisabeth Winkler, Abteilungsleiterin Dialog und Solidarität, und Dr. Julia Niemann, Projektmanagement Godehardjahr 22/23, begrüßten die Teilnehmer und freuten sich auf den Tag.

Dr. Scharf-Wrede, Leiter des Bistumsarchivs, hielt einen Vortrag über den Heiligen Godehard. Begeistert erzählte er aus dem Leben von Bischof Godehard, von seiner Geburt im Jahr 960 in Reichersdorf bis zu seinem Tod im Jahr 1038 in Hildesheim in St. Mauritius. Als Bischof erneuerte er die Kirche von Hildesheim, indem er sich besonders für das Wohl der einfachen Menschen einsetzte. Diakon Faupel bedankte sich im Namen des Teams Inklusion | Behindertenseelsorge mit einem Geschenk.

Es folgte eine Pause mit dem Mittagessen. Nach dem Essen bestand die Möglichkeit sich mit einer Rikscha um den Dom fahren zu lassen. Mit den von „Aktion Mensch“ geförderten KulTouren der Malteser können Menschen mit Beeinträchtigung dieses Angebot kostenlos nutzen.

Es folgten Kostümführungen. Es wurden dafür zwei Gruppen gebildet. Eine wurde von der „Hospitalmagd Hanna“ geleitet und die andere Gruppe von der „Ratsfrau Marie Wagenknecht“. Thema der Führung war „dem Himmel so nahe, pilgern zur Basilika St. Godehard“. Dort in der Kirche erwartete uns die „ehemalige Adelsfrau Nonne Elisabeth von Rantzau“. Sie schwärmte gerade zu vom Heiligen Godehard, der sein Leben Gott und seinen Mitmenschen gab. Nach so viele Vorträgen hatten sich alle eine Kaffeepause verdient. In der Aula wartete das von fleißigen Helfern vorbereitete Büffet.

Aber der Tag war noch nicht zu Ende. David Hartmann von der Hilfe für Hörgeschädigte in Hannover berichtete über seine Arbeit. Er stellte den Verband vor, wo er in Norddeutschland überall vertreten ist, und zeigte Beispiele sozialer Beratung auf. Als Schwierigkeit hob er das mangelnde Schriftverständnis hervor. Aus dem Kreis der Gehörlosen gab es einige Nachfragen. Diakon Faupel dankte auch ihm mit einem Geschenk.

Um 17 Uhr beendete eine Andacht den Tag. Diakon Faupel lud alle Besucher noch einmal zu einem Gebet, zum Innehalten ein. „Gemeinsam, Sehgeschädigte und Hörgeschädigte, haben wir diesen Tag verbracht. Zusammen haben wir Gottesdienst gefeiert, unseren Glauben. Sollen wir alle Menschen lieben? Wir können nicht jeden Menschen lieben. Das hat Jesus auch nicht gewollt. Wir wollen in jedem Menschen unseren Nächsten sehen. Jeder Mensch soll uns nahe sein. Er ist wertvoll. Helfen wir einander. Heute und alle Zeit.“

So ging der erste gemeinsame Tag zu Ende. Jeder nahm neue Erfahrungen zur Inklusion mit nach Hause. Es war ein erstes, vorsichtiges Antasten, dem noch viele Treffen folgen können. Der Tag wurde von zwei Gebärdendolmetschern begleitet. Sie haben den Tag für die Hörgeschädigten lebhaft und sehr verständlich umgesetzt.