Bündnis zur Bewahrung der Schöpfung

Angesichts des 25-jährigen Bestehens unserer Bolivienpartnerschaft haben sowohl die Bolivianische Bischofskonferenz in ihrem Hirtenwort "Das Universum, Gabe Gottes für das Leben" als auch der Hildesheimer Bischof Norbert im Hirtenwort "25 Jahre gemeinsam unterwegs – für eine Zukunft in Gerechtigkeit" im Jahr 2012 zu einem Bündnis zur Bewahrung der Schöpfung aufgerufen:

„Wir verbinden uns mit unseren Schwestern und Brüdern in Bolivien und verpflichten uns als Kirche von Hildesheim, konsequent einen Weg der Schöpfungsbewahrung zu gehen und uns auch gesellschaftlich dafür stark zu machen.“

Gemeinden, Familien und einzelne Personen verpflichten sich dazu, diejenigen Gewohnheiten und Tätigkeiten einzuschränken, die die Entwicklung des Klimas besonders belasten.

Schöpfungsverantwortung

Der Klimawandel stellt gegenwärtig die wohl umfassendste Gefährdung der Lebensgrundlagen der heutigen und der kommenden Generationen sowie der außermenschlichen Natur dar und ist damit eine ernste Herausforderung für die Schöpfungsverantwortung.“

In diesem Sinne nimmt die Kirche von Hildesheim und in Bolivien ihren Glauben an Gott den Schöpfer ernst, indem sie den Kampf gegen die Erderwärmung und den Einsatz zum Schutz der Vielfalt gottgegebenen Lebens auf dem Planeten Erde als genuinen Teil ihres pastoralen Auftrags versteht. Auch der ökumenische Kreuzweg der Schöpfung drückt unsere Verantwortung für das Klima der Erde aus.

in weltweiter Solidarität

Die Folgen des Klimawandels, der vor allem von den Industrieländern verursacht wurde, treffen die Menschen in den armen Ländern des Südens besonders hart. So fallen die Ernten der Kleinbäuerinnen und -bauern in den Anden wegen der Gletscherschmelze und zunehmender Dürreperioden immer schlechter aus und die Trinkwasserversorgung von Millionenstädten wie La Paz wird durch diese Wasserknappheit gefährdet. Zur gleichen Zeit kämpfen die Menschen im tropischen Tiefland mit immer stärker werdenden Überschwemmungen.

erfordert eine Änderung unseres Lebensstils

Vor diesem Hintergrund werden wir unsere Partnerschaft mit den Menschen in Bolivien nur dann glaubhaft leben, wenn wir die Folgen unseres eigenen Lebensstils hier in Deutschland auf den Prüfstand stellen. Wir können unseren Verbrauch an Ressourcen und unseren Ausstoß an Treibhausgasen nicht auf heutigem Niveau fortsetzen, ohne die Lebenschancen unserer Schwestern und Brüder in Bolivien, aber auch unserer Kinder und Enkelkinder hier in Deutschland zu gefährden. Eine Umkehr aus unseren gewohnten Verhaltensmustern ist deshalb dringend geboten. Nur dann ist gutes Leben für alle, weltweit und für kommende Generationen möglich.

und bedarf gesellschaftlich-politischen Engagements

„Diese Wirtschaft tötet“, hat Papst Franziskus unmissverständlich klar gestellt. Damit bezieht er sich auf unser ökonomisches „System, das dazu neigt, alles aufzusaugen, um den Nutzen zu steigern“ indem es weltweit ohne Rücksicht auf die betroffenen Menschen oder die Umwelt Rohstoffe ausbeutet, die für die Produktion von Konsumgütern benötigt werden und dabei den Klimawandel und andere ökologische Katastrophen sehenden Auges in Kauf nimmt. Aus diesem Grund werden wir persönlich und als Kirche von Hildesheim aktiv für Veränderungen der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen weltweit eintreten.